Immobilieninvestor schafft Probleme

Schieflage des Investors Immac belastet Hannoversche Volksbank

Der Hamburger Immobilieninvestor Immac Holding hat Ende Oktober eine Restrukturierung in Eigenverwaltung beantragt. Das stellt auch die Volksbank in Hannover vor Probleme.

Schieflage des Investors Immac belastet Hannoversche Volksbank

Schieflage belastet Volksbank in Hannover

Mehrheitsbeteiligung an Immobilieninvestor Immac schafft Probleme

ste Hamburg

Im Jahr 2023 wurde die Hannoversche Volksbank mit einem Anteil von über 75% neuer Hauptaktionär der Immac Holding AG. Nun ist das mit einer Bilanzsumme von 8,8 Mrd. Euro größte genossenschaftliche Primärinstitut in Norddeutschland von der Schieflage des in Hamburg ansässigen Spezialisten für Investments in stationäre Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Seniorenresidenzen betroffen.

Am 29. Oktober hatte die Immac Holding eine Restrukturierung in Eigenverwaltung beantragt. Das Amtsgericht Hamburg ordnete einen Tag später ein vorläufiges Verfahren in Eigenverwaltung an. Ziel des Verfahrens ist Immac-Angaben zufolge, geordnet alle Sanierungswege zu prüfen. Das Healthcare-Investmentunternehmen führt an, die Marktbedingungen, die sich in den vergangenen Jahren unter anderem infolge von Zinswende und steigenden Baukosten deutlich verschlechterten, hätten die Liquiditätslage „nachhaltig“ beeinflusst.

Nur Holding betroffen

Das Eigenverwaltungsverfahren betrifft den Angaben zufolge ausschließlich die Immac Holding. Tochtergesellschaften sowie emittierte Immac-Fonds seien nicht betroffen. Mit den Tochterfirmen, zu denen als Bauträger die Immac Sozialbau und die Immac Wohnbau sowie die DFV Deutsche Fondsvermögen als Spezialist für Hotel-, Wohn- und Infrastrukturprojekte gehören, hat die Immac-Gruppe über 2 Mrd. Euro in Bestands- und Neubauimmobilien investiert.

Marcus Schiermann, der die Immac Holding 1997 gründete, hatte im Mai 2023 im Zuge eines Generationenwechsels 80% der Immac-Anteile an ein Bankenkonsortium unter Führung der Hannoverschen Volksbank veräußert. Bei der Transaktion waren 50% plus eine Aktie direkt von der Hannoverschen Volksbank sowie 30% minus eine Aktie von der bankeigenen Beteiligungsgesellschaft George Holding erworben worden, bei der die Volksbank in Schaumburg und Nienburg Mitgesellschafterin ist. Das gesamte Investitionsvolumen belief sich laut Angaben im Geschäftsbericht 2023 der Hannoverschen Volksbank auf 53,6 Mill. Euro. Mit einem Anteil von 20% blieb Immac-Gründer Schiermann über seine Beteiligungsfirma Profunda Vermögen Minderheitsgesellschafter.

Folgen offen

Als Ziel der Akquisition hatte die Hannoversche Volksbank angegeben, das angestammte regionale Geschäftsmodell in der Region Hannover, Hildesheim und Celle zu erweitern und überregional zu ergänzen. In einer Stellungnahme zur aktuellen Lage äußerte sich die Bank nun nicht zu Bewertungsfragen oder zu möglichen finanziellen Folgen einer Insolvenz von Immac. Man sei der "Verantwortung als Gesellschafterin bewusst“ und stehe „im direkten Austausch mit allen relevanten Partnern, um die Restrukturierung bestmöglich zu unterstützen“.

Die Immac Holding wird im Eigenverwaltungsverfahren durch Sanierungsexperten der Kanzlei Eckert Rechtsanwälte begleitet. Das Insolvenzgericht hat als vorläufigen Sachwalter einen Rechtsanwalt der Kanzlei BRL bestellt. Laut Immac ist die Unternehmensfortführung im Eigenverwaltungsverfahren für die nächsten sechs Monate gesichert. Ein Sanierungsplan soll eine möglichst hohe Gläubigerbefriedigung ermöglichen. Ein externes Gutachten habe bestätigt, so die Immac Holding weiter, dass die Gesellschaft zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht zahlungsunfähig war und dass "die Sanierungsaussichten erfolgversprechend sind“. Der bisherige Holding-Vorstand bleibe im Amt. Mit Patrick Weber von Intercon Management & Consulting hat die Immac Holding einen neuen Sanierungsvorstand (CRO).