Schlechtes Jahr für BME
ths Madrid – Bolsas y Mercados Españoles (BME), die Betreibergesellschaft der vier spanischen Börsenplätze, hat im vergangenen Jahr ein deutlich schlechteres Ergebnis vorgelegt als 2015, allerdings besser als von den Analysten erwartet. Der Umsatz fiel gegenüber dem Vorjahr um 6 % auf 327 Mill. Euro und der Reingewinn um 7,6 % auf 160 Mill. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Die Handelsvolumen gingen 2016 insgesamt um 32 % zurück, was sich vor allem im Aktienhandel, dem wichtigsten Geschäftsbereich von BME, niederschlug.Schuld an dem geringeren Volumen der Börsen hatte nach Ansicht des Vorstandes auch der lange politische Stillstand im Lande, denn erst Ende Oktober wurde nach zwei Parlamentswahlen eine neue Regierung verabschiedet. “2016 war ein sehr kompliziertes Jahr wegen der politischen Ungewissheit, die immer die ausländischen Investitionen und die Investitionsentscheidungen der Unternehmen im Land betrifft”, erklärte der Geschäftsführer von BME, Javier Hernani, der staatlichen Nachrichtenagentur Efe. Im Schlussquartal hellte sich das Bild dagegen wieder auf, die Umsätze verbesserten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,8 % und um 12,5 % verglichen mit dem dritten Quartal.Der Aufwand stieg 2016 um knapp 6 %, was BME hauptsächlich mit dem Erwerb des 50-prozentigen Anteils der Deutschen Börse am Finanzinformationsdienstleister Infobolsa erklärte. Ohne Sondereffekte wäre der Aufwand lediglich um 1,3 % gewachsen, hieß es in einer Mitteilung.BME verzeichnete Umsatzrückgänge von 9,7 % im Aktienhandel auf 142 Mill. Euro, ebenso wie bei den Derivaten (-10,7 %) und Anleihemärkten (-4,7 %). Dagegen stieg der Umsatz in den Bereichen Clearing, IT-Services und Information. Das Unternehmen registrierte einen Anstieg der Kapitalerweiterungen der börsennotierten Unternehmen gegenüber 2015. Jedoch blieben nach dem Börsengang (IPO) des spanischen Flughafenbetreibers Aena im Vorjahr nun im letzten Jahr die großen IPOs aus. So sagte Telefónica mangels Interesse das geplante Floating ihrer Telefonmast-Tochter Telxius im September ab.Die spanische Börse erwirtschaftete im letzten Jahr eine Eigenkapitalrendite (ROE) von 37,5 % und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt der Branche. Der Gewinn je Aktie fiel von 2,08 auf 1,92 Euro. Der Vorstand beschloss eine Sonderausschüttung von 0,80 Euro.