Schwacher Aktienhandel drückt Nasdaq-Gewinn

Keine Angst vor Hochfrequenzhandel-Regulierung

Schwacher Aktienhandel drückt Nasdaq-Gewinn

scd New York – Der New Yorker Börsenbetreiber Nasdaq OMX hat im dritten Quartal weniger Erträge und Gewinn eingefahren. Chief Executive Officer Bob Greifeld wollte dies allerdings nicht auf einen marktweiten Rückgang im Hochfrequenzhandel zurückführen. Dieser mache lediglich 50 Mill. Dollar der jährlichen Nettoerträge der Nasdaq aus. Vergangenes Jahr hatte der US-Börsenbetreiber knapp 1,7 Mrd. Dollar erlöst. “Das ist kein großer Teil unseres Geschäfts”, sagte Greifeld.Allerdings musste der CEO für das jüngste Vierteljahr einen Rückgang des Gewinns um 19 % auf 89 Mill. Dollar berichten (siehe Tabelle). Das Ergebnis je Aktie sackte um 9 Cent auf 52 Cent je Titel ab. Bereinigt um Sondereffekte verdiente Nasdaq 62 Cent je Titel – 2 Cent mehr, als Analysten laut Bloomberg im Schnitt erwartet hatten.Hauptursache für den Ergebnisrückgang dürfte ein 30-prozentiger Absturz der Erträge im Aktienhandel sein. Greifeld erklärte, er sehe durchaus Potenzial für neue Vorschriften im automatisierten Handel, der nach dem fast eine halbe Milliarde Dollar teuren Softwarefehler bei Knight Capital im August neu in die Diskussion geraten ist. Neben möglicherweise kostspieligen Softwarefehlern gehen die Aufsichtsbehörden auch der Möglichkeit unfairer Bevorteilung einzelner Marktteilnehmer durch die Börsenbetreiber nach. Die Hochfrequenzhändler bezahlen die Börsen dafür, ihre Computer direkt an deren Server anschließen zu dürfen. So hoffen sie, einen Informationsvorsprung von wenigen Sekundenbruchteilen zu erhalten (siehe Bericht Seite 4). “Wir sind überzeugt, dass sie den Markt mit Liquidität versorgen”, sagte Greifeld. Unabhängig davon werde eine Senkung ihrer Aktivität um 15 bis 20 % durch Regulierung in Europa und Amerika keine wesentlichen Auswirkungen auf den Börsenbetreiber haben.