Schweizer Raiffeisen-Gruppe beendet Projekt mit Avaloq
Schweizer Raiffeisen-Gruppe beendet Projekt mit Avaloq
tl Frankfurt â Die Schweizer Raiffeisen-Gruppe und der Banken-Softwareanbieter Avaloq stellen ihr VerhĂ€ltnis auf eine neue Grundlage. Die Bankengruppe werde kĂŒnftig nur noch Kunde von Avaloq sein. Deshalb werde der Softwarenanbieter Anfang 2019 die verbleibenden 51 % am bisherigen Joint Venture Arizon von Raiffeisen Schweiz ĂŒbernehmen, teilten beide Seiten am Freitag mit. Warburg Pincus ĂŒbernimmtAuĂerdem werde Raiffeisen ihre Beteiligung in Höhe von 10 % an der Avaloq Gruppe an Warburg Pincus verkaufen. Die US-Investmentgesellschaft stockt damit ihren Anteil von 35 % auf 45 % auf. Die restlichen Anteile und damit die Mehrheit behalten die Avaloq-Mitarbeiter, das Management und Francisco Fernandez, Group CEO, VerwaltungsratsprĂ€sident und GrĂŒnder von Avaloq. Finanzielle Details zu den Transaktionen wurden nicht genannt. Bei Raiffeisen heiĂt es lediglich, die Beteiligung an Avaloq werde nach knapp zwei Jahren mit Gewinn verĂ€uĂert. AuĂerdem stĂ€rke die Transaktion die Eigenkapitalbasis der Bankengruppe. Als Warburg Pincus vor einigen Monaten zunĂ€chst 35 % an Avaloq erworben hatte, wurde noch ein Kaufpreis von rund 350 Mill. Euro bekannt (vgl. BZ vom 23. MĂ€rz).Arizon war Ende 2014 als Joint Venture von Raiffeisen und Avaloq gegrĂŒndet worden, um eine durchgĂ€ngige Bankenplattform zu entwickeln und zu betreiben sowie Abwicklungsdienste fĂŒr die Raiffeisen-Gruppe zu erbringen. Die im Projekt âRainbowâ realisierte neue Plattform stehe demnĂ€chst vor ihrer EinfĂŒhrung, teilte Raiffeisen mit. Damit gebe es keine strategische Notwendigkeit mehr fĂŒr finanzielle Beteiligungen durch Raiffeisen. Ein reines Kunden-Lieferanten-VerhĂ€ltnis reiche fĂŒr eine weiterhin erfolgreiche operative Kooperation aus.AuĂerdem wurde bekannt, dass die Raiffeisen-Gruppe mit Arizon einen bis Ende 2024 laufenden Servicevertrag abschlieĂen wird, der den Betrieb und die Weiterentwicklung der Bankenplattform sowie die Erbringung von Abwicklungsdienstleistungen vorsieht. GemÀà einer frĂŒheren Vereinbarung zwischen Avaloq und Raiffeisen werden die 255 Raiffeisenbanken in der Schweiz auf die von Arizon entwickelte und betriebene Bankenplattform umgestellt, heiĂt es bei Avaloq. Man arbeite auf einen Going-Live-Termin im Januar 2018 hin.Bei Arizon sollen alle Stellen erhalten bleiben. Auch die GeschĂ€ftsleitung von Arizon bleibe unverĂ€ndert, teilten Avaloq und Raiffeisen ĂŒbereinstimmend mit. Die bisher in erster Linie auf dem Schweizer Markt aktive Avaloq versucht auch auf weiteren MĂ€rkten und nicht zuletzt in Deutschland FuĂ zu fassen. Ein Projekt mit der BHF-Bank â heute Oddo BHF â musste mit einem Aufwand von deutlich mehr als 50 Mill. Euro abgebrochen werden. Im September gelang aber ein groĂer Abschluss mit der Apo-Bank (vgl. BZ vom 30. September). JĂŒngst kam als Kunde die auf den Britischen Jungferninseln zugelassene Bank of Asia hinzu (vgl. BZ vom 24. Oktober). Dabei geht es um den Aufbau einer digitalen Bank.