ste – Gut drei Wochen nach der Ankündigung, dass die langjährige Vorstandschefin Annika Falkengren die Bank im Sommer mit dem Ziel Lombard Odier in Genf verlassen wird, hat die schwedische SEB einen Nachfolger gefunden. Wie das Institut, das zum Besitz der Wallenberg-Industriellenfamilie gehört, gestern mitteilte, wird die 54-Jährige zum 29. März durch Johann Torgeby als Präsident und CEO abgelöst. Der 42-Jährige kam 2009 zur viertgrößten Bank Schwedens und ist derzeit Co-Chef des Geschäfts mit großen Firmenkunden und Finanzinstitutionen. Seit 2014 ist er Mitglied der SEB-Konzernführung (Executive Committee). Falkengren steht bereits seit elf Jahren an der Spitze und gehört seit 2011 auch dem Aufsichtsrat von Volkswagen an. Nach ihrem Ausscheiden Ende März bis zu ihrem Wechsel zur Schweizer Privatbank im Juli bleibt sie als Beraterin für die Bank tätig.Bevor Torgeby zur SEB kam, war er neun Jahre für die US-Bank Morgan Stanley in London sowie drei Jahre für den zur Swedbank gehörenden Portfoliomanager Robur Asset Management tätig. An der Universität im schwedischen Lund erwarb er den Abschluss als Bachelor of Science (Econ.). Verwaltungsratchef Marcus Wallenberg hob die Erfahrungen Torgebys im Corporate- und Investmentbankgeschäft hervor. Zudem habe Torgeby als Mitglied der Konzernführung an der langfristigen Strategie der SEB mitgewirkt, die er nun weiter umsetzen werde. Bei der Ankündigung des Ausscheidens von Falkengren hatte Wallenberg bereits erklärt, dass sich an der Geschäftsausrichtung der 1856 gegründeten Bank sowie an den Finanzzielen nichts ändern werde (vgl. BZ vom 17. Januar).Die SEB-Aktie legte gestern in Stockholm um bis zu 0,9 % zu, ging aber mit Verlust aus dem Handel. Das Institut gehört zu den führenden Firmenkundenbanken in Skandinavien und ist in diesem Bereich auch in Deutschland präsent. Im vergangenen Jahr gab sich die SEB eine neue Organisationsstruktur, seitdem ist das wichtige Firmenkundengeschäft Teil der bislang von Torgeby mitgeführten Einheit “Large Corporates & Financial Institutions”. Zum operativen Gewinn der Bank trug die Einheit zuletzt rund 44 % bei.