Sehr stabile Erträge

Ihre überragende Systemrelevanz für Deutschlands Finanzsektor hat die Deutsche Bank nicht nur ihrer schieren Größe zu verdanken, sondern vor allem ihrer Bedeutung für den Zahlungsverkehr. Eigenen Angaben zufolge ist das Institut die Nummer 1 unter...

Sehr stabile Erträge

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Ihre überragende Systemrelevanz für Deutschlands Finanzsektor hat die Deutsche Bank nicht nur ihrer schieren Größe zu verdanken, sondern vor allem ihrer Bedeutung für den Zahlungsverkehr. Eigenen Angaben zufolge ist das Institut die Nummer 1 unter den Abwicklern von Euro-Zahlungen im Sepa-Raum und überdies einer der größten, außerhalb der USA ansässigen Clearer von Dollarzahlungen. Das Frankfurter Haus bietet demnach außerdem Zahlungen und Währungsgeschäfte in über 125 Valuten an und emittiert obendrein gut jede zehnte Zahlkarte bundesweit.

Das Ausmaß an Einblick, das die Bank in diesen Bereich ihrer Unternehmensbank gibt, steht traditionell allerdings in umgekehrt proportionalem Verhältnis zu seiner strategischen Bedeutung, auch nachdem zum Startquartal eine Neusegmentierung stattgefunden hat. Der Präsentation zu den jüngsten Quartalszahlen lässt sich gleichwohl entnehmen, dass das Cash Management für Unternehmenskunden und Finanzinstitute, mithin das im Fokus des aufsichtlich bestellten Sonderbeauftragten stehende Korrespondenz-Banking, in den ersten drei Monaten mit rund 500 Mill. Euro knapp 40% zu den Erträgen der Unternehmensbank beigesteuert hat. Ergebniszahlen: Fehlanzeige.

Insgesamt haben die Einnahmen der Unternehmensbank, die neben dem Zahlungsverkehr und der Handelsfinanzierung auch Wertpapierdienstleistungen, Verwahraktivitäten sowie das Geschäft mit Gewerbetreibenden umfasst, im Startquartal binnen Jahresfrist um 1% auf 1,31 Mrd. Euro abgenommen. Ertragsschwund infolge niedriger Zinsen konterte das Management mit Verwahrentgelten für Einlagen sowie Anreizzahlungen aus der Teilnahme an langfristigen Refinanzierungsgeschäften der Notenbank. Der Vorsteuergewinn kletterte vor allem dank eines günstigen Basiseffekts um 90% auf 229 Mill. Euro.

Im laufenden Jahr sollten die Erträge der Unternehmensbank gegenüber 2020 „in etwa unverändert bleiben“, schreibt das Management im Ausblick des jüngsten Quartalsberichts. Im Cash Management und der Handelsfinanzierung soll dann neben den Vorteilen des TLTRO-III-Programms der EZB sowie Preiserhöhungen bei Einlagen auch „die erwartete Erholung der globalen Wirtschaftstätigkeit in der zweiten Jahreshälfte“ die Folgen des negativen Zinsumfeldes kompensieren. Die Erträge würden sich damit in etwa so entwickeln, wie man dies von diesem Geschäftsfeld grundsätzlich erwartet: stabil.

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