Sicherheiten-Management steht im Zentrum

GFF Summit: Buy Side nutzt verstärkt Clearing

Sicherheiten-Management steht im Zentrum

kjo Luxemburg – Die Clearinghäuser stellen neuerdings ein verstärktes Interesse der Buy Side – beispielsweise von Pensionsfonds – an Clearing-Dienstleistungen fest. Das sagten Experten in Diskussionsrunden auf dem 50. Global Funding and Financing (GFF) Summit in Luxemburg, das von der Deutschen Börse und ihren Tochtergesellschaften Clearstream und Eurex Repo veranstaltet wurde. Bisher haben die Clearer mit der sogenannten Verkäuferseite von Kapitalmarktprodukten (Sell Side) wie etwa Banken Hand in Hand gearbeitet. Als Trend identifizierten die Experten, dass sich die Clearing-Institutionen sehr stark um eine Verbesserung des Sicherheiten-Managements (Collateral) bei Kapitalmarkttransaktionen bemühen. Service-Bündel sind gefragtLaut Matthias Graulich, Mitglied des Executive Board von Eurex Clearing, konzentrieren sich Marktteilnehmer auch nicht mehr nur auf einzelne Dienstleistungen bei Wertpapierpensionsgeschäften (Repo), im OTC-Handel oder bei Wertpapierleiheaktivitäten (Lending), sondern fragen ganze Dienstleistungsbündel an, um Handel und Sicherheiten-Management effizienter zu machen. Somit werde hier weiter an entsprechenden Lösungen gearbeitet. “Die Marktteilnehmer sehen sich das verstärkt an, denn sie wollen in einer Welt der Knappheit an Collateral effizient arbeiten”, so Graulich. Auf der Sell Side werde immer mehr darüber nachgedacht, wie Dienstleistungen beim Sicherheiten-Management, die für die eigene Institution entwickelt werden, auch der Buy Side angeboten werden können. Streben nach RenditeWegen des Null- und Negativzinsumfeldes in weiten Teilen des Anleihe-Universums verstärken Investoren die Suche nach Rendite. Das führt laut Corentine Poilvet-Clediere, die für die französische Seite des britischen Clearinghauses LCH als Head of Repoclear und Collateral Management auftritt, zu einer stärken Nachfrage nach Clearing-Diensten in Märkten, die noch Renditen bieten, etwa Spanien, Italien und Portugal. Ein starkes Wachstum stellte Poilvet-Clediere 2019 am Euro-Repo-Markt fest, aber auch im Devisenbereich. Es sei auch ein verstärktes freiwilliges Clearing zu sehen. Durch die stärkere Nachfrage nach Clearing-Dienstleistungen wurde in das Personal des Risikomanagements mehr investiert. Das Segment hat seit den Krisenjahren teilweise das Zehnfache an Personalumfang erreicht.