Sixt Leasing kürzt Jahresprognose

Geschäftsentwicklung schwächer als erwartet

Sixt Leasing kürzt Jahresprognose

sck München – Nach den gesenkten mittelfristigen Zielen im März hat der zuletzt in seinen Wachstumsambitionen zurückgeworfene Dienstleister Sixt Leasing seine Jahresprognose gekürzt. Das Unternehmen teilte ad hoc mit, 2019 einen Rückgang des operativen Umsatzes (ohne Verkaufserlöse) auf 465 (i.V. 481) Mill. Euro zu befürchten. Bislang peilte Vorstandschef Michael Ruhl einen operativen Konzernumsatz “ungefähr auf Vorjahresniveau” an. Sixt Leasing warnte zugleich, dass das Konzernergebnis vor Steuern auf 29 (30,5) Mill. Euro absacken werde. Bisher steuerte das Unternehmen ein Ergebnis “auf Vorjahresniveau” an.Die Unternehmensführung begründete die Korrektur damit, dass die Geschäftsentwicklung im zurückliegenden dritten Quartal “schwächer als erwartet” ausgefallen sei. Dies betraf nach Unternehmensangaben insbesondere die Entwicklung der Erlöse aus der Vermarktung von Fahrzeugrückläufern aus dem Flottenleasing-Geschäft. Aktie verliert über 6 ProzentDie Anleger reagierten auf die Umsatz- und Gewinnwarnung schockiert. Die Aktie von Sixt Leasing brach um 6,6 % auf 11,50 Euro ein. Das Papier notiert weit unter seinem Ausgabepreis. Sixt hatte seine Leasing-Tochter im Mai 2015 für 20 Euro je Titel an die Börse gebracht. Mit einem Anteil von 41,9 % ist das SDax-Mitglied größter Einzelaktionär. Im Sog der schlechten Nachricht von Sixt Leasing büßte die Stammaktie des Autovermieters zeitweise bis zu 0,8 % ein, drehte aber später ins Plus und gewann bis zu 0,7 % auf 89,20 Euro an Wert. Zukauf soll Zuwachs bringenNach dem Dämpfer im Flottenleasing-Geschäft unternimmt Sixt Leasing derweil mit der Übernahme des kleineren Wettbewerbers Flottenmeister GmbH einen Schritt, in dem Bereich den Vertragsbestand zu erhöhen, um den Umsatz zu stabilisieren. Das Unternehmen mit Sitz in Pullach bei München teilte mit, über seine Tochter Sixt Mobility Consulting den am gleichen Ort ansässigen Fuhrparkverwalter vollständig zu akquirieren. Mit dem Verkäufer SchneiderGolling Südholding habe man sich verständigt. “Über den Kaufpreis (…) haben die Parteien Stillschweigen vereinbart”, so Sixt Leasing. Ende September betreute Flottenmeister nach Unternehmensangaben über 7 000 Firmenfahrzeuge. Sixt Mobility Consulting erhöhe mit dem Erwerb ihren Vertragsbestand europaweit um 15 % auf mehr als 50 000 Verträge. Auf dieser Basis rechnet Sixt Leasing damit, 2019 den Konzernvertragsbestand “deutlich” zu steigern. Zuvor peilte das Unternehmen einen “leichten” Zuwachs an. Im vergangenen Jahr ging der Vertragsbestand um 2,4 % auf 129 700 Stück zurück. Im ersten Halbjahr 2019 setzte sich der Schwund fort. Die Zahl der Verträge schrumpfte um 2,7 % auf 126 200 (vgl. BZ vom 13. August). Sixt Leasing veröffentlicht ihren Neunmonatsbericht am 12. November.