Sorgen um Vola-Derivate drücken US-Börsenbetreiber
sp New York – Die von einem rasanten Anstieg der Volatilität am US-Aktienmarkt ausgelösten Turbulenzen im Handel mit Volatilitäts-Derivaten machen dem US-Börsenbetreiber CBOE zu schaffen. Am Dienstag rutschte die Aktie des Chicago Board of Options Exchange um bis zu 17 % ab, nachdem der von Credit Suisse ausgegebene börsengehandelte VelocityShares Daily Inverse Vix Short-Term ETN zusammen mit einem Dutzend anderer vergleichbarer Produkte vom Handel ausgesetzt wurde. Nachdem die Schweizer Bank später mitteilte, dass der Fonds ganz aufgelöst wird, ging es für CBOE am Mittwoch zeitweise noch einmal um mehr als 5 % nach unten.Der Fonds der Credit Suisse ist seine Wetten auf eine anhaltend niedrige Volatilität an den Finanzmärkten vor allem über Terminkontrakte auf den von der CBOE berechneten Volatilitätsindex Vix eingegangen. Die Terminkontrakte auf den Vix werden auf der Plattform des Börsenbetreibers aus Chicago gehandelt und haben nach Berechnungen von Keefe Bruyette & Woods zuletzt fast ein Viertel der Erträge von CBOE ausgemacht, da sich Short-Vola-Geschäfte angesichts einer fortgesetzt niedrigen Volatilität großer Beliebtheit erfreuten. Mit dem Kursrutsch vom Wochenanfang und dem seither sehr volatil verlaufenden Handel an der Wall Street wurden viele Investoren mit dieser Wette allerdings auf dem falschen Fuß erwischt, nachdem der Volatilitätsindex innerhalb weniger Stunden eine Verdreifachung anzeigte. Marktbeobachter erwarten, dass die CBOE demnächst geringere Erträge aus dem Handel mit Terminkontrakten auf den Vix ziehen wird. Finma spricht mit Credit SuisseDie Turbulenzen bei dem Volatilitäts-Derivat der Credit Suisse haben derweil die Schweizer Finanzmarktaufseher (Finma) auf den Plan gerufen. Die Finma sei in dieser Sache mit der Bank in Kontakt, erklärte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch. Das Thema sei ihr bekannt. Weiter wollten sich die Aufseher jedoch nicht dazu äußern.