Sparda Baden-Württemberg schließt Minuszinsen aus

Institut vertreibt nun auch Strom- und Handytarife

Sparda Baden-Württemberg schließt Minuszinsen aus

igo Stuttgart – Die Sparda-Bank Baden-Württemberg will Belastungen durch die niedrigen Zinsen auch in diesem Jahr nicht an Kunden weitergeben. “Negative Kundenzinsen oder gar Verwaltungsgebühren für Geldanlagen waren 2017 für uns kein Thema und sind es auch 2018 nicht”, sagte Vorstandschef Martin Hettich zum Jahresauftakt. Bei einer anhaltenden Niedrigzinsphase werde das Zinsgeschäft zwar schwieriger. Durch die “schlanken und effizienten Prozessstrukturen” der Bank habe das aber keine negativen Auswirkungen auf die Kunden.Um es sich leisten zu können, keine Gebühren zu verlangen, vertreibt die Sparda-Bank seit Dezember neben ihrem klassischen Geschäft auch Strom- und Gastarife des genossenschaftlichen Anbieters Geno Energie sowie Mobilfunkangebote über Sparda Fon. Bei knapp 30 000 Baufinanzierungsberatungen im vergangenen Jahr sei es “doch naheliegend, auch über die Haushaltsversorger zu sprechen”, so Hettich. Zum einen will die Bank dadurch die Kundenbindung stärken. Zum anderen sollen die Erträge – die Bank erhält eine Art Vermarktungsprovision – das Ergebnis stützen.Das vergangene Geschäftsjahr habe die genossenschaftliche Bank mit “Mitgliederzuwächsen, einer positiven Volumenentwicklung und einer stabilen Ertragslage” abgeschlossen, so Hettich, ohne Details zu nennen. Per Ende 2016 war die Sparda-Bank Baden-Württemberg mit einer Bilanzsumme von 13,4 Mrd. Euro die zweitgrößte genossenschaftliche Bank Deutschlands. Per Ende 2017 stieg die Bilanzsumme auf 13,5 Mrd. Euro. Das Kreditgeschäft könne weiterhin über die Kundeneinlagen finanziert werden, hieß es weiter. Das Neugeschäft in der Baufinanzierung lag 2017 ohne Prolongationen mit rund 1,5 Mrd. Euro auf einem stabilen Niveau.Die Mitgliederzahl wuchs um 1,6 % auf 522 571 Personen. Hettich führt das Wachstum auf den Wettbewerb um Privatkunden zurück. “Das Jahr 2017 war geprägt von Gebühreneinführungen oder Gebührenerhöhungen in der Bankenlandschaft. Das hat uns in die Karten gespielt, denn wir bieten das Girokonto auch weiterhin ohne Kontoführungsgebühren an”, sagte er.