Sparkasse Wuppertal mit weniger Kundenkontakten
lee Frankfurt
– Im zweiten Jahr der Pandemie ist die Zahl der Kundenkontakte bei der Sparkasse Wuppertal deutlich zurückgegangen. Wie das Institut am Montag bei der Vorlage seiner Jahreszahlen bekannt gab, sank die Zahl der persönlichen Kontakte in den 34 Filialen im Geschäftsjahr 2021 um gut 20% auf 694789. An der Zahl der Geschäftsstellen veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr nichts.
Über die digitale Beratung trat die Sparkasse den Angaben zufolge in den Dialog mit ihren Kunden. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Kontakte nahezu unverändert bei 356952. Zuwächse verzeichnete das Institut dagegen bei der Inanspruchnahme digitaler Leistungen, die um 6% auf knapp 141 Millionen zulegten. Dazu maßgeblich beigetragen haben dürfte die Eröffnung von mehr als 1800 Girokonten.
Mit der Geschäftsentwicklung zeigte sich die Sparkasse Wuppertal insgesamt zufrieden. Die Zuwächse in der Baufinanzierung und im Wertpapiergeschäft halfen demnach, die Herausforderungen des Zinstiefs abzufedern. So sei die Zahl der Abschlüsse in der Wohnungsbaufinanzierung um 54% gestiegen, der Nettoabsatz an Wertpapieren habe sich sogar mehr als verdreifacht.
Der Zins- und Provisionsüberschuss ging den Angaben zufolge von rund 157 Mill. Euro im Vorjahr auf knapp 151 Mill. Euro zurück. Das Betriebsergebnis vor Bewertung sank von 46 Mill. Euro im Vorjahr auf knapp 41 Mill Euro. Unter dem Strich weist das Institut einen geringfügig gesunkenen Überschuss von knapp 11 Mill. Euro aus.
Als Herausforderungen des Geschäftsjahres benannte das Institut neben der Pandemie auch die Hochwasserkatastrophe im Juli. Neben „unzähligen“ persönlichen Gesprächen habe die Sparkasse im Rahmen eines Soforthilfeprogramms einen kostenlosen Null-Prozent-Kredit von bis zu 50000 Euro geboten.
Angebot für Kleinsparer
In der Pandemie hätten sich viele Kunden der Sparkasse Wuppertal in Konsumzurückhaltung geübt und ihre Ersparnisse zinslos auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto liegen lassen. „Die Zukunft des Sparens sieht jedoch anders aus“, betonte der Vorstandsvorsitzende Gunther Wölfges. Wer am wirtschaftlichen Wachstum teilhaben und sein Vermögen geldwerterhaltend anlegen wolle, müsse andere Wege gehen. Die Sparkasse werde ihr Angebot einer professionellen Vermögensverwaltung ab einer Anlagesumme von 75000 Euro im Frühjahr um eine computergestützte Lösung erweitern, die sich am Anleger richtet, die eine monatliche Sparrate von 10 Euro aufwärts aufbringen.
Stadtsparkasse Wuppertal | ||
Geschäftszahlen nach HGB | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Zins- u. Provisions-überschuss | 150,6 | 156,6 |
Verwaltungsaufwand | 112,2 | 112,8 |
Betriebsergebnis v. Bew. | 40,5 | 46,0 |
Jahresüberschuss | 10,6 | 11,0 |
Eigenmittelquote (%) | 19,5 | 20,2 |
Kernkapitalquote (%) | 17,4 | 18,0 |
Börsen-Zeitung |