Sparkassen erteilen Börse Stuttgart Krypto-Mandat
Sparkassen erteilen Börse Stuttgart Krypto-Mandat
Sparkassen erteilen Börse Stuttgart Krypto-Mandat
lee Frankfurt
Die Börse Stuttgart kooperiert mit der DekaBank beim Aufbau eines Kryptoangebots für
Retailkunden der Sparkassen. Im Rahmen der Partnerschaft hat sich Boerse Stuttgart Digital nach eigenen Angaben verpflichtet, über ihrer institutionellen Brokerage-Lösung sicherzustellen, dass die die DekaBank zuverlässig mit Liquidität in Form von Kryptowerten versorgt wird. Die beiden kooperieren bereits seit 2024 im Kryptohandel mit institutionellen Kunden. Das Deka-Angebot umfasst die komplette Wertschöpfungskette vom Handel über die Verwahrung bis hin zum Frontend und soll im nächsten Jahr starten.
Keine Werbung für Krypto
Boerse Stuttgart Digital sieht sich als führenden europäischen Infrastrukturanbieter für das an Fahrt aufnehmende Krypto-Geschäft. „Wir stehen für Werte, die auch für die DekaBank besonders wichtig sind: Vertrauen, Integrität, Professionalität“, unterstreicht Matthias Voelkel, CEO der Boerse Stuttgart Group. Marion Spielmann, COO Bankgeschäftsfelder & Verwahrstelle der DekaBank, stellt heraus, dass die Nutzung der hauseigenen Infrastruktur sicherstellt, dass der größtmögliche Teil der Wertschöpfungskette innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe verbleibt. Dies mache die Integration des Angebots für Sparkassen so einfach wie möglich.
Nach langem Zögern hatten die Sparkassen sich in diesem Sommer doch noch dazu durchgerungen, den Selbstentscheidern unter ihren Kunden Zugang zu Kryptoassets zu geben. Die Federführung des Projekts, für dessen Umsetzung die Finanzgruppe sich ein Jahr gegeben hat, liegt bei der DekaBank. Wie der Gesamtvorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands beschlossen hat, soll das neue Angebot jedoch nicht aktiv beworben und vertrieben werden.
Gleichwohl hat der Einstieg der Sparkassen ins Kryptogeschäft Signalwirkung. Wegen ihrer flächendeckenden Präsenz vereinen die öffentlich-rechtlichen Institute eine enorme Marktmacht hinter sich. Zudem gerieren sie sich gerne als besonders bodenständig, weshalb die Entscheidung den Eindruck verstärkt, dass das digitale Assets auch in Deutschland zunehmend die Nische verlassen.
Einstieg mit Signalwirkung
Auch in anderen Bereichen versuchen die Sparkassen verstärkt, der wachsenden Konkurrenz durch technologiegetriebene Wettbewerber etwas entgegenzuhalten. Als besonders mühsam erweist sich in diesem Kontext, an der Dominanz des US-Zahlungsdienstleisters Paypal zu kratzen. Nach dem Scheitern des wesentlich von den Sparkassen getriebenen Versuchs, mit Paydirekt eine säulenübergreifende inländische Alternative auf die Beine zu stellen, liegen die Hoffnungen auf dem paneuropäischen Zahlungsdienst Wero. Dieser hatte den Einstieg in den E-Commerce zuletzt allerdings verschieben müssen und bietet bislang lediglich P2P-Zahlungen zwischen dafür registrierten Kunden der angeschlossenen Institute in Frankreich, Belgien und Deutschland.
Um dem Retailangebot stark wachsender Wettbewerber im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr außerhalb etwas entgegenzusetzen, wollen die Sparkassen mit der US-Bank BNY kooperieren. Geplant ist dem Vernehmen nach eine Lösung für Zahlungen von bis zu 3.000 Euro in Länder außerhalb der Eurozone. In diesem Geschäft tummeln sich unter anderem Revolut und Wise.