Im Sparkassensektor halten grüne Finanzierungen Einzug. Wie die Helaba zur Wochenmitte auf Anfrage erklärte, hat sie im laufenden Jahr „zahlreiche Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitskomponenten abgeschlossen“. Bei sechs dieser Finanziererungen seien Sparkassen als Investoren beteiligt gewesen.

Am heutigen Donnerstag wird der baden-württembergische Technologiemanager CHG-Meridian über eine mit der Helaba aufgesetzte, an ESG-Kriterien gekoppelte Sparkassen-Konsortialfinanzierung im Volumen von 50 Mill. Euro informieren. Das Darlehen soll über fünf Jahre zurückgeführt werden und „attraktive Konditionen für die Refinanzierung des Neuinvestitionsvolumens“ sichern. Die Höhe des Zinses ist dabei an eine Sustainability-Kennziffer der Nachhaltigkeits-Ratingagentur Ecovadis gekoppelt, welche im Jahresrhythmus die vier Kategorien Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung berücksichtigt. Die Finanzierung für CHG-Meridian ist dabei nicht die erste unter Beteiligung von Sparkassen, bei der ein Nachhaltigkeitsrating über den Zinssatz entscheidet, wie die Helaba mitteilt.

Derzeit erkennt die Ratingagentur CHG-Meridian mit Blick auf Corporate Social Responsibility die Niveaustufe „Silber“ zu, womit sich die Unternehmensgruppe aus Weingarten, die nach eigenen Angaben seit über 40 Jahren auf eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft setzt, zum besten Viertel aller von Ecovadis bewerteten Gesellschaften zählt.

Für CHG-Meridian ist es allerdings ein Novum, dass die Konditionen einer Finanzierung rein auf Nachhaltigkeitskriterien basieren, wie Chief Sustainability Officer Matthias Steybe sagt. Die mit der Transaktion verbundene Zinsersparnis falle zunächst nicht sonderlich ins Gewicht. Wichtiger sei für das Unternehmen der Pilotcharakter. Auf Sicht wolle die Gesellschaft jeden zweiten Euro auf diese Weise finanzieren.