Braunschweigische Landessparkasse

Sparkassen prüfen Aufspaltung der Nord/LB

Im Streit um die künftige Ausrichtung der Nord/LB diskutiert der Sparkassensektor über eine mögliche Aufspaltung der einst mit Milliarden Euro geretteten Landesbank. Einem Bloomberg vorliegenden Papier zufolge könnte die Braunschweigische...

Sparkassen prüfen Aufspaltung der Nord/LB

Bloomberg Frankfurt

Im Streit um die künftige Ausrichtung der Nord/LB diskutiert der Sparkassensektor über eine mögliche Aufspaltung der einst mit Milliarden Euro geretteten Landesbank. Einem Bloomberg vorliegenden Papier zufolge könnte die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) aus der Nord/LB herausgelöst werden. Nach einer solchen Transaktion würden die Fides-Gesellschaften des Sparkassensektors dann nicht mehr an der Nord/LB beteiligt sein, sondern stattdessen rund 88% an der neuen BLSK halten, die dann weiter als einfache Sparkasse aktiv wäre. Damit würden sich die Risiken des Sparkassensektors mit Blick auf die Nord/LB reduzieren. Das Papier wurde in der Sparkassengruppe breit verteilt und als „Prinzipbild“ bezeichnet. Es stammt vom Sparkassenverband Westfalen-Lippe. Ob es mehrheitsfähig ist, muss sich noch zeigen.

Über die Fides-Gesellschaften hatte sich der gesamte öffentlich-rechtliche Bankensektor einst gemeinschaftlich an der Rettung der Nord/LB beteiligt. Es handelt sich um Treuhändergesellschaften beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Sie halten laut der Website der Bank rund 24% der Anteile an der Nord/LB. Mehrheitseigentümer der Nord/LB ist das Land Niedersachsen mit fast 58%. Der Rest verteilt sich auf das Land Sachsen-Anhalt sowie auf direkte Anteile der Sparkassen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Der DSGV erklärte auf Anfrage, dass zwischen den verschiedenen Eigentümergruppen Gespräche über eine stabile Zukunft der Nord/LB geführt würden, ohne auf Details einzugehen. Das niedersächsische Finanzministerium teilte mit, dass die Prüfung einer Ausgliederung der BLSK grundsätzlich vorgesehen sei, ein Carve-out aber nicht zu einer Schwächung der Nord/LB führen dürfe. Die Nord/LB und der Sparkassenverband Westfalen-Lippe wollten sich nicht äußern.

Die Landesbank war 2019 wegen hoher Schiffskreditrisiken mit 3,6 Mrd. Euro gestützt worden. Im Gegenzug versprach sie, kleiner und regionaler zu werden. Inzwischen ist die Nord/LB wieder auf Expansionskurs. Daran stören sich einige im Sparkassensektor, weil sie neue Risiken befürchten.

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