Sparkassenverbund profitiert von Bewertungseffekten

Hessische Institute steigern Ergebnis um die Hälfte

Sparkassenverbund profitiert von Bewertungseffekten

fir Frankfurt – Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen hat nach IFRS-Rechnungslegung im vergangenen Geschäftsjahr dank Bewertungseffekten ihr Ergebnis kräftig gesteigert. Vor Steuern legte der Gewinn um 53,5 % auf 1,47 Mrd. Euro zu, teilte der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT) am Freitag mit.Für das laufende Jahr stimmte dessen Geschäftsführender Präsident Gerhard Grandke jedoch wegen der Folgen der Pandemie auf ein Ergebnis ein, das “voraussichtlich signifikant niedriger liegen” werde. Die Auswirkungen ließen sich in Gänze derzeit noch nicht abschätzen. Angesichts komfortabler Eigenkapitalausstattung und konservativer Risikostrategie sei davon auszugehen, dass der Sparkassenverbund die Situation gut meistern werde. Die Verbundrechenschaftslegung ist eine Grundlage für ein Verbundrating durch Fitch und Standard & Poor’s. Fitch bewertet die Finanzgruppe mit “A+” und Standard & Poor’s mit “A”. Bilanzsumme legt kräftig zuDer konsolidierte Verbundabschluss berücksichtigt die 49 hessischen und thüringischen Sparkassen sowie den Helaba-Konzern, zu dem auch die LBS Hessen-Thüringen zählt. Die SV Sparkassen-Versicherung Holding, die das Versicherungsangebot der Sparkassen-Finanzgruppe in Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Teilen von Rheinland-Pfalz bündelt, fließt anteilig in die Verbundrechenschaftslegung ein. Der SGVHT hält ein Drittel der Anteile. Erstmals berücksichtigt wurde der Helaba-Zukauf Kofiba, die einstige Dexia Kommunalbank Deutschland. Die Bilanzsumme der Finanzgruppe legte um ein Fünftel auf 309 Mrd. Euro zu, was auf die Kofiba-Integration sowie verstärktes Kundengeschäft sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite zurückzuführen war. Knapp 24 000 Mitarbeiter arbeiten für den Verbund, die Sparkassen Versicherung nicht mitgerechnet. Kosten stabil War der Zuwachs des Vorsteuerergebnisses um 513 Mill. Euro zuvorderst auf Bewertungseffekte wie das Ergebnis aus zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten verantwortlich, wie der SGVHT berichtet, so trug aber auch der Provisionsüberschuss seinen Teil dazu bei, der um gut 8 % auf 1,14 Mrd. Euro zulegte. Der Zinsüberschuss vor Risikovorsorge blieb mit einem Rückgang um 17 Mill. auf gut 2,7 Mrd. Euro weitgehend stabil, wohingegen er nach Risikovorsorge um fast 8 % auf 2,54 Mrd. Euro einknickte. Den Verwaltungsaufwand minderten die Verbundgesellschaften um 0,4 % auf 3,1 Mrd. Euro. Nach Steuern verblieb ein Ergebnis von 1,08 Mrd. Euro, ein Plus von 76 %. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern verbesserte sich von 4,4 auf 6,5 %, die Cost-Income-Ratio sank von 77,4 auf 66,6 %. Das Jahresergebnis 2019 laut HGB hatte der SGVHT für seine 49 Mitgliedsinstitute Anfang des Jahres vorgestellt (vgl. BZ vom 29. Februar).