Entscheidung des EZB-Rates

Sparzinsen sinken weiter

Sinkende Sparzinsen 2025: EZB-Zinssenkungen drücken Festgeld- und Tagesgeldzinsen weiter nach unten.

Sparzinsen sinken weiter

Sparzinsen sinken weiter

Druck auf kurzfristige und täglich fällige Sparanlagen – Höhepunkt Ende 2023

dpa-AFX Frankfurt

Sparerinnen und Sparer müssen sich auf weiter sinkende Zinsen für Tages- und Festgeld einstellen. „Solange die Europäische Zentralbank ihren aktuellen Zinssenkungskurs fortsetzt, dürfte es auch mit den Sparzinsen zunächst weiter nach unten gehen“, prognostiziert der Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich, Oliver Maier. „Das gilt insbesondere für kurzfristige und täglich fällige Sparanlagen.“

Volkswirte erwarten, dass die EZB an diesem Donnerstag zum achten Mal seit Sommer 2024 die Leitzinsen im Euroraum herabsetzen wird. Der für Sparer und Banken relevante Einlagenzins könnte von 2,25% auf 2,0% sinken. Die Entscheidung des EZB-Rates am Nachmittag veröffentlicht.

Höhepunkt lag bei 3,4 Prozent

Aktuell bringen bundesweit verfügbare Festgeldangebote mit zwei Jahren Laufzeit der Übersicht des Vergleichsportals Verivox zufolge durchschnittlich 2,0% Zinsen (Stand 01.06.2025). Auf dem Höhepunkt im November 2023 waren es im Schnitt 3,39%. Seitdem ging es stetig nach unten.

Beim einjährigen Festgeld fielen die Zinsen mit im Schnitt 1,97% demnach erstmals seit Februar 2023 wieder unter die Zwei-Prozent-Marke. Verivox wertet regelmäßig Konditionen für eine Anlagesumme von 10.000 Euro aus. Informationen zur Verzinsung von Sparanlagen bietet zum Beispiel auch das Verbraucherportal Biallo.de.

Talfahrt bei Tagesgeldzinsen

Die Tagesgeldzinsen bundesweit verfügbarer Angebote sind der Auswertung zufolge von 1,75% im März 2024 auf inzwischen 1,27% geschrumpft – ein Rückgang um rund einen halben Prozentpunkt. Hier hat sich der Abwärtstrend nach Beobachtung von Verivox in den vergangenen Monaten verschärft: Anfang Februar des laufenden Jahres lagen die Durchschnittszinsen für Tagesgelder in Deutschland noch bei 1,56%. Einen so starken Einbruch in so kurzer Zeit habe es seit Beginn der Datenerhebung im Januar 2012 nicht gegeben, ordnete Maier ein. Inzwischen reichten Geldhäuser die sinkenden Leitzinsen in viel stärkerem Ausmaß an Sparerinnen und Sparer weiter.

Inflation frisst Zinserträge auf

Tagesgeldkonten sind ein beliebter Geldparkplatz: Ende vergangenen Jahres waren nach Angaben der Bundesbank 3.406 Milliarden Euro und damit mehr als ein Drittel des gesamten Geldvermögens der privaten Haushalte hierzulande Bargeld und Sichteinlagen, auf die die Menschen bei Bedarf schnell zugreifen können. Der Nachteil: Bei einer allgemeinen Teuerungsrate in Deutschland von zuletzt 2,1% im Mai verliert das Geld angesichts der niedrigeren Verzinsung an Wert.

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