Schleweis-Rede

Spekulation um DSGV-Nachfolge

Sparkassenpräsident Helmut Schleweis hat rasche Entscheidungen angemahnt, wie es nach Ablauf seiner Amtszeit Ende 2023 an der DSGV-Spitze weitergeht. Doch Vertreter der Gruppe bleiben im Unklaren, was Schleweis selbst will.

Spekulation um DSGV-Nachfolge

fir Frankfurt

Sparkassenpräsident Helmut Schleweis hat angesichts der Diskussion in der Finanzgruppe, wie es nach Ablauf seiner Amtszeit Ende 2023 an der Verbandsspitze weitergehen soll, dazu aufgerufen, für Klarheit zu sorgen und so Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. In der Mitgliederversammlung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) in Berlin appellierte er am Mittwoch, wie nun bekannt wurde, Entscheidungen so bald zu treffen, dass möglichst wenige „schädliche Spekulationen“ entstünden. „Jeder von Ihnen weiß ja, dass meine Amtszeit am 31. Dezember 2023 endet.“

Das ließ viele Zuhörer allerdings anders als beabsichtigt ratlos zurück, wie von beteiligter Seite zu vernehmen ist. Weil Schleweis die klare Ansage vermissen ließ, ob er nochmals antreten wolle oder eben nicht, verbleibe Interpretationsspielraum und die Finanzgruppe sei nun so schlau wie zuvor, hieß es.

Schleweis verwies in seiner Rede darauf, um eine vorsichtige Sprachregelung bemüht zu sein, die den entscheidungsbefugten Mitgliedern möglichst große Spielräume lasse. „Ein Präsident muss mithelfen, die bestmögliche Besetzung in der Verbandsleitung des DSGV zu gewährleisten. Er darf aber die Entscheidung nicht anstelle der Mitglieder treffen wollen“, sagte er laut Redetext.

Dem Heidelberger werden starke Sympathien für eine Verlängerung seiner Amtszeit nachgesagt, doch findet das in der Gruppe nur bedingt Anklang (vgl. BZ vom 30. November). Obschon fit und für seine Verdienste anerkannt, wird er mit seinen 68 Jahren als schlicht zu alt erachtet, um sechs Jahre dranzuhängen. Auch habe vor Kurzem eine vom ersten Vizepräsidenten des DSGV, Thomas Mang, in einer Sitzung der Regionalpräsidenten initiierte Probeabstimmung ein für Schleweis ernüchterndes Resultat erbracht, wie dem Informationsbrief „Bank intern“ zu entnehmen ist. Der Kreis der Präsidenten habe ihn demnach nicht mehr für eine Vertragsverlängerung „auf dem Schirm“ gehabt.