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Stadtsparkasse München feiert Jubiläum

Die Münchner hatten zwar mit der Gründung einer Sparkasse in Bayern nicht die Nase vorne, die Nürnberger waren schneller. Aber heute ist die Stadtsparkasse München der Primus im Freistaat.

Stadtsparkasse München feiert Jubiläum

Stadtsparkasse München feiert Jubiläum

Gründung im Jahr 1824 – Heute viertgrößte Sparkasse – Träger greift bei Gelegenheit ein

mic München

Die Stadtsparkasse München feiert im nächsten Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum. Die viertgrößte Sparkasse Deutschlands mit einer Bilanzsumme von 24 Mrd. Euro eröffnete im Januar 1824 ihre erste Geschäftsstelle. „Unser Auftrag ist es, Menschen die wirtschaftliche und soziale Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen“, lautet aus Sicht des heutigen Vorstandsvorsitzenden Ralf Fleischer die Aufgabe.

„Einlagen aus der Region, Kredite für die Region“: Mit diesem Geschäftsmodell hatten die Münchner allerdings in Bayern nicht die Nase vorne. In Nürnberg stimmte der Magistrat bereits im Jahr 1821 für die Gründung der kommunalen Bank. Die Idee lag also in der Luft, als der Münchner Magistrat aktiv wurde. Dafür können die Münchner heute darauf verweisen, die Größten in Bayern zu sein. Die Stadtsparkasse zählt 2.240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das Verhältnis zum Staat und insbesondere zu den kommunalen Eigentümern bestimmt seit der Gründung auch die geschäftliche Marschrichtung der Sparkassen. Zwar mussten die Münchner sich nie als „Sparkasse der Stadt der Reichsparteitage“ bezeichnen lassen – das Nürnberger Institut trug diesen Namen offiziell zeitweise im Dritten Reich. Aber das Verhältnis zu den Eigentümern aus der Region gilt es immer wieder neu zu justieren.

Ins Rathaus zitiert

So hatte die Münchner Sparkasse in den Jahren 2006/2007 demonstriert, dass sie sich keineswegs nur der Stadt zugehörig fühlt. Sie passte sich dem Erscheinungsbild des Sparkassen-Verbunds an: Während das Logo zuvor in Gelb präsentiert worden war, weil diese Farbe dem Stadtwappen der Landeshauptstadt München entlehnt war, präsentiert sie sich seitdem in Rot.

Der Träger und Eigentümer mag also optisch in den Hintergrund gerückt sein, aber wehe die Geschäftspolitik wird stärker an wirtschaftlichen Belangen ausgerichtet. Als die Stadtsparkasse im vergangenen Sommer neue Kontomodelle einführen wollte und damit – aus Sicht der Kundschaft – ihre Gebühren kräftig erhöhte, wurde Fleischer schon am Tag nach der Ankündigung von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ins Rathaus zitiert.

So kassierte der Vorstand einen Teil der Pläne, die vorab mit den Eigentümern besprochen worden waren, ein: Unter anderem blieb das Geldabheben an Sparkassen-Automaten gebührenfrei. Für Fleischer, der erst der dritte Vorstandschef der Stadtsparkasse in diesem Jahrhundert ist und einen Vertrag bis 2028 hat, war es nicht das erste Erlebnis dieser Art: Er hatte schon im Mai 2016 erlebt, dass die Stadt nach Gebührenänderungen ein alternatives Gebührenmodell forderte.  

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