Standard Chartered belohnt Anleger

Bank zahlt Dividende für 2017 - Schlussquartal unter Markterwartungen

Standard Chartered belohnt Anleger

hip London – Die britische Großbank Standard Chartered hat mit ihrem bereinigten operativen Ergebnis für das Schlussquartal die Markterwartungen um gut ein Drittel verfehlt. Wesentlicher Treiber waren rückläufige Erträge, insbesondere im Kapitalmarktgeschäft. Das zinsempfindliche Transaction Banking und das Corporate-Finance-Geschäft verzeichneten dagegen Wachstum. Wie das britische Institut, das den Großteil seines Geschäfts in Asien hat, mitteilt, blieben die Wertberichtigungen auf Problemkredite mit 269 Mill. Dollar deutlich unter den 430 Mill. Dollar, die Analysten angesetzt hatten. Im Gesamtjahr halbierten sich die Wertberichtigungen auf 1,2 Mrd. Dollar. Standard Chartered schaffte 2017 dank der Erholung der Weltwirtschaft die Rückkehr in die Gewinnzone.”Eine starke Kapitalposition und die sich abzeichnende Klarheit über die regulatorischen Kapitalanforderungen erlauben uns, die Dividendenzahlungen wieder aufzunehmen”, sagte Chief Executive William “Bill” Winters. Für 2017 sollen 11 Cent je Aktie an die Anteilseigner ausgekehrt werden. Damit nimmt das Institut die Ausschüttungen ein Jahr früher wieder auf als angekündigt. Allerdings hatte man am Markt bereits damit gerechnet. Winters, der einst bei J.P. Morgan als möglicher Nachfolger von Jamie Dimon gehandelt wurde, hatte die Dividende nach seinem Amtsantritt vor drei Jahren erst gekürzt und dann gestrichen. Die Bank war zu einem harten Sparkurs gezwungen, nachdem die Kosten im vergangenen Jahrzehnt angesichts zweistelliger Wachstumsraten vernachlässigt worden waren. Die Dividende soll im Laufe der Zeit erhöht werden, abhängig davon, wie sich das Geschäft der Bank verbessert. Der Start ins neue Jahr sei ermutigend verlaufen, sagte Winters. In der Pressemitteilung ist von zweistelligem Ertragswachstum im Vergleich zum Vorjahr die Rede. Mittelfristig rechnet die Bank allerdings lediglich mit einem Wachstum zwischen 5 % und 7 %, was in etwa den Markterwartungen entspricht. Die Kosten sollen dagegen weniger stark steigen als die Teuerungsrate. Winters gab zu, dass die Bank ihr Ziel einer bereinigten Eigenkapitalrendite von 8 % noch nicht einmal zur Hälfte erreicht hat. Zuletzt hatte sie bei 3,5 (i.V. 0,3) % gelegen.Die Anwendung von IFRS 9 wird zu einer Erhöhung der Kreditvorsorge um 1,2 Mrd. Dollar und damit einer Schmälerung der Kernkapitalquote um 15 Basispunkte führen. Die Basel-III-Reformen dürften die risikogewichteten Assets nach Schätzung des Managements um 10 % bis 15 % aufblähen.