Starkes Wachstum schlägt auf Ergebnis durch

Deutsche Familienversicherung macht Verlust

Starkes Wachstum schlägt auf Ergebnis durch

tl Frankfurt – Die DFV Deutsche Familienversicherung AG (DFV) ist im ersten Halbjahr 2019 in die roten Zahlen gerutscht. Nachdem in der Vergleichsperiode des Vorjahres beim Nettoergebnis ein Minigewinn von 13 000 Euro gestanden hat, lief jetzt ein Verlust von 2,76 Mill. Euro auf. Für das gesamte Jahr 2019 rechnet die Gesellschaft wie bereits zuvor angekündigt mit einem Verlust vor Steuern von 9 Mill. bis 11 Mill. Euro (siehe dazu auch das nebenstehende Gespräch mit Vorstandschef Stefan Knoll). Vertriebskosten schießen hochDie DFV begründete dies bei der Vorlage ihres Halbjahresberichts mit dem stark wachsenden Neugeschäft und dadurch verursachten Vertriebskosten. Sie legten um 260 % auf 15,6 Mill. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sackte daher “wie erwartet”, so die DFV, auf -3,6 (+0,2) Mill. Euro ab. Darin enthalten ist ein positiver Einmaleffekt von 1 Mill. Euro durch Gewinnrealisierungen bei den Kapitalanlagen. Das versicherungstechnische Ergebnis drehte auf -2,9 (+1,9) Mill. Euro ins Minus.Mit 49 105 (i.V. 23 111) Verträgen hat die DFV die Zahl der Abschlüsse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt, wie es heißt. Dies lag in erster Linie an den Krankenzusatzversicherungen, die um 110,2 % auf 46 214 Verträge zulegten. In der Sachversicherung wurden von Januar bis Juni 2 891 (1 121) Verträge abgeschlossen. Große Erwartungen setzt die DFV in Tierversicherungen, für die seit Mitte Mai im Fernsehen geworben wird. Bis Ende Juni verbuchte die DFV mehr als 1 000 Abschlüsse mit einem Prämienvolumen von knapp 500 000 Euro – in der gesamten Sachversicherung waren es im Halbjahr 760 000 Euro (+365 %). Bisher konnten nur Hunde versichert werden. Ab 1. Oktober 2019 soll das Angebot auf Katzen ausgeweitet werden.Das Beitragsvolumen im gesamten Neugeschäft legte im ersten Halbjahr um 150 % auf 16,4 Mill. Euro zu. Davon entfiel der Löwenanteil auf Krankenzusatzversicherungen (15,6 Mill. Euro; +145 %). Der Gesamtbestand an Versicherungsverträgen lag bei der DFV zum 30. Juni bei rund 485 000 Stück (Ende 2018: rund 455 000). Die Bestandsbeiträge lagen per 30. Juni bei 89 Mill. Euro (+18 %), während durch den hohen Rückversicherungsanteil nur Bruttobeiträge von 41,8 Mill. Euro (+39 %) verbucht wurden. Die hohen Vertriebskosten trieben bei kaum veränderten Kosten die Schaden-Kosten-Quote über 100 % (s. Grafik).