Wertpapierverwahrung

State Street, DZ Bank, J.P. Morgan und Deka wachsen kräftig

Zwar bleibt BNP Paribas in der Verwahrung von Fondsvermögen mit großem Abstand die Nummer 1 in Deutschland, doch holen etliche Rivalen auf.

State Street, DZ Bank, J.P. Morgan und Deka wachsen kräftig

State Street, DZ Bank und Deka holen auf

Im Verwahrstellengeschäft verschieben sich die Gewichte – Kleine Anbieter verlieren Relevanz

jsc Frankfurt

Im Geschäft mit der Verwahrung von Wertpapieren und Immobilien für deutsche Fonds verändern sich die Marktanteile: Zwar wuchs das betreute Vermögen unter den Fittichen von Marktführerin BNP Paribas im vergangenen Jahr um 7% auf 658 Mrd. Euro, wie der deutsche Fondsverband BVI aufschlüsselt. Die Bank bleibt mit einem Marktanteil von 24% mit Abstand vorne.

Doch sind mehrere Rivalen im vergangenen Jahr schneller gewachsen: State Street, die Nummer 2 in Deutschland, legte um 13% auf 363 Mrd. Euro zu, die DZ Bank wuchs um 12% auf 333 Mrd. Euro und rückte damit an HSBC vorbei auf Rang 3 vor. J.P. Morgan legte um 10% auf 234 Mrd. Euro zu, die DekaBank kletterte um 9% auf 227 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt stiegt um 8% auf 2.749 Mrd. Euro. Kleine Adressen wuchsen dabei insgesamt kaum noch.

Viel verwahrt für Publikumsfonds

Während Fondsgesellschaften für die Kapitalanlage verantwortlich sind, übernehmen spezialisierte Banken die Verwahrung und technische Abwicklung der Vermögen. Zwar verwahrt die Branche insgesamt vor allem Mittel aus offenen Spezialfonds. Hier legte das Volumen um 7% auf 2.043 Mrd. Euro zu. Das betreute Volumen aus offenen Publikumsfonds wuchs im vergangenen Jahr jedoch stärker: Es stieg um 9% auf 655 Mrd. Euro. Geschlossene Fonds wiederum haben in der Statistik kaum Gewicht.

Anders als BNP Paribas verwahren die Aufsteiger State Street, DZ Bank und DekaBank mehrheitlich Vermögen aus Publikumsfonds, lediglich J.P. Morgan fokussiert sich wie der Marktführer ebenfalls auf Spezialfonds. Auch HSBC, die im vergangenen Jahr nur um 3% auf 306 Mrd. Euro zulegte, ist nahezu ausschließlich im Spezialfondssegment aktiv.

Hauck Aufhäuser Lampe rückt an Caceis heran

Sowohl in Publikums- als auch in Spezialfonds liegen vor allem Wertpapiere wie Aktien und Anleihen. Ein kleinerer Teil entfällt auf Immobilien – ein Segment, auf das sich Caceis und Hauck Aufhäuser Lampe konzentrieren. Insgesamt wuchs Hauck Aufhäuser Lampe deutlich stärker um 9% auf 85 Mrd. Euro, während Caceis nur um 3% auf 89 Mrd. Euro zulegte.

Abschied auf Raten

Während die einen aufsteigen, verabschieden sich auch Anbieter aus dem Markt. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apo-Bank) erklärte vor einem Jahr, ihr Verwahrstellengeschäft mit einem Volumen von gut 21 Mrd. Euro an die DZ Bank abzugeben. Zum Jahresende wies die Apo-Bank noch ein verwahrtes Vermögen von 11 Mrd. Euro aus.

Auch die Helaba zog sich zurück: Sie vereinbarte im August 2021 mit der LBBW die Bündelung verschiedener Aufgaben und gab ihr Verwahrstellengeschäft damit auf. Heute taucht die Landesbank, die Ende 2021 noch rund 60 Mrd. Euro auf die Waage brachte, nicht mehr in der Statistik auf. Ein Teil davon ging offenbar an die LBBW, die seither um 45 Mrd. Euro zulegte. Die BayernLB zählt derweil mit 42 Mrd. Euro nur zu den kleinen Anbietern. Insgesamt erfasst der BVI 31 Verwahrstellen nach 35 zwei Jahre zuvor.

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