Sibos 2025Zahlungsverkehr über Blockchain

Swift will DLT-Infrastruktur aufbauen

Alte Welt trifft neue Welt: Das Zahlungssystem Swift plant den Aufbau einer Blockchain-Infrastruktur. Ziel ist es, den Interbanken-Transfer von tokenisierten Assets in Echtzeit zu ermöglichen.

Swift will DLT-Infrastruktur aufbauen

Zahlungssystem Swift plant Aufbau einer Blockchain

Deutsche Bank und Commerzbank mit dabei

lee Frankfurt

Der Siegeszug der Blockchain-Technologie hat Swift erreicht. Wie die Betreiberin des Kommunikationsnetzes für den internationalen Zahlungsverkehr auf der von ihr ausgerichteten Fachmesse Sibos bekanntgab, plant sie den Aufbau einer Blockchain für den Transfer von digitalen Assets. Ziel sei es, die von Banken in mehr als 200 Ländern getragene Plattform in die nächste Stufe der Digitalisierung zu überführen und rund um die Uhr verfügbare Echtzeitzahlungen weltweit zu ermöglichen.

Deutsche Bank und Commerzbank mit an Bord

„Ist das nicht ein Gegensatz? Swift und Blockchain. TradFi und DeFi. Passt das überhaupt zusammen?", so die rhetorischen Fragen von Swift-CEO Javier Pérez-Tasso bei der Eröffnung der Großveranstaltung, die in dieser Woche geschätzt 10.000 Paymentexperten nach Frankfurt lockt. Angesichts der regulatorischen Fortschritte bei dem Thema bestehe daran indes kein Zweifel. Die Banken seien bereit für die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und wünschten, dass Swift in diesem Prozess eine Rolle spiele.

Consensys Technologiepartner

Tatsächlich haben sich nach Swift-Angaben bereits mehr als 30 globale Banken aus 16 Ländern der Initiative angeschlossen. Aus Deutschland sind die Commerzbank und die Deutsche Bank mit von der Partie. Als Softwarepartner hat Swift das US-Softwareunternehmen Consensys engagiert. Das auf Ethereum abonnierte Unternehmen wird den Angaben zufolge ein Prototyp-Ledger konzipieren, das die Transaktionen zwischen den angeschlossenen Banken dokumentiert, sequenziert und validiert. Um sicherzustellen, dass nur regelkonforme Transaktionen möglich sind, kommen so genannte Smart Contracts zum Einsatz.

Interoperabilität mit bestehender Plattform

Nach Swift-Angaben ist das gemeinsame Ledger auf Interoperalität mit dem bestehenden Swift-System angelegt. „Die Verbindung mit dem Swift-Messaging, den vorhandenen Schnittstellen und der ISO-20022-Norm schafft ein sehr starkes Konstrukt“, unterstrich der Swift-CEO. Denn dieses ermögliche, die Anforderungen an die Compliance, das Risikomanagement und die Kontrollsysteme beim Einstieg in die rund um die Uhr verfügbaren Echtzeit-Transaktionen zwischen Banken von Anfang an zu erfüllen. Das Ledger ergänze frühere Technologie-Initiativen, die Swift gemeinsam mit einigen Banken gestartet hat, um Zahlungen schneller, vorhersehbarer und global skalierbar zu machen.


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