Swiss Re hält an Zielen und Ausschüttungspolitik fest

Vorgabe für Eigenkapitalrendite von gut 9 Prozent

Swiss Re hält an Zielen und Ausschüttungspolitik fest

Reuters Zürich – Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hat bei einer Investorenveranstaltung seine Finanzziele und Dividendenpolitik bekräftigt. Im Schnitt soll das Eigenkapital mindestens 7 % mehr Ertrag einbringen als zehnjährige US-Staatsanleihen, wie der Konzern aus Zürich am Dienstag mitteilte. Aktuell entspräche das einer Eigenkapitalrendite von gut 9 %. Das Eigenkapital je Aktie soll jährlich um mindestens 10 % steigen. “Wir wollen weiterhin in der Lage sein, die Dividende anzuheben”, sagte Finanzchef David Cole. Aktienrückkäufe möglichZudem soll Kapital, das nicht gewinnbringend investiert werden kann, an die Eigentümer zurückgegeben werden. Das werde wahrscheinlich durch Aktienrückkäufe geschehen, erläuterte Cole.Aus steuerlichen Gründen seien die Sonderdividenden der vergangenen Jahre dafür momentan weniger geeignet. Swiss Re hat im November mit dem Rückkauf eigener Titel für bis zu 1 Mrd. sfr (922 Mill. Euro) begonnen. An die Aktionäre wurden zuletzt – inklusive einer Sonderdividende von 3 sfr – insgesamt 7,25 sfr je Aktie ausgeschüttet.Auch Branchenprimus Münchener Rück setzt stark auf Dividenden und Aktienrückkäufe. Um seine Ziele angesichts des schärferen Wettbewerbs und der niedrigen Zinsen zu erreichen, will der zweitgrößte Rückversicherer der Welt die Kundenbasis ausweiten und verbreitern. Swiss Re beabsichtigt, in den Schwellenländern und mit öffentlichen Stellen mehr Geschäft zu machen, stärker auf lokale Versicherungen zuzugehen und mittelständischen Unternehmen maßgeschneiderte Versicherungslösungen anzubieten. Am Ende der Dekade sollen 30 % der Prämieneinnahmen aus rasch wachsenden Märkten kommen, erklärte Konzernchef Michel Liès.Das angestammte Geschäft der Rückversicherer steht stark unter Preisdruck, seit neue Billiganbieter auf den Markt drängen. Um sich zu behaupten, suchen sich Traditionskonzerne wie Münchener Rück und Swiss Re Nischen mit neuen, schwerer kalkulierbaren Risiken, vor denen die Konkurrenten zurückschrecken. Zukäufe sind ein ThemaZukäufe seien vor allem im Geschäft mit maßgeschneiderten Versicherungen und im Pensionskassengeschäft ein Thema, erklärte Liès. Kaum eine Rolle spielen dürfte der Konzern dagegen in der laufenden Konsolidierung des Rückversicherungsgeschäfts. “Ich erwarte auf der Rückversicherungsseite keine nennenswerten Aktivitäten”, sagte der Swiss-Re-Chef. An der Börse schlugen die Ankündigungen keine Wellen. Die Swiss-Re-Aktien rückten in einem insgesamt etwas schwächeren europäischen Versicherungssektor um 0,2 % vor.