Swiss Re investiert überschüssiges Kapital

Schweizer zahlen 1,6 Mrd. Pfund für Leben-Bestände

Swiss Re investiert überschüssiges Kapital

dz Zürich – Swiss Re ist auf der Suche nach geeigneten Anlagemöglichkeiten für überschüssiges Eigenkapital in Großbritannien fündig geworden. Der Rückversicherer erwirbt von der Investmentgesellschaft Cinven für 1,6 Mrd. Pfund (2,4 Mrd. sfr) die Guardian Financial Services. Es handelt sich dabei um eine Gesellschaft, die ein geschlossenes Portefeuille an Lebensversicherungspolicen und Rentenverträgen besitzt und abwickelt.Die Transaktion geht auf Rechnung von Admin Re, einer der drei operativ selbstständig agierenden Geschäftseinheiten unter dem Holdingdach der Swiss Re. Nach Angaben der Swiss Re avanciert Admin Re mit der Übernahme zielkonform zum führenden Run-off-Anbieter im britischen Leben-Markt. Mit der angekündigten und voraussichtlich Anfang 2016 abzuschließenden Übernahme gelangen 900 000 britische und irische Verträge und die dazugehörenden Kapitalanlagen im Wert von 12,5 Mrd. Pfund unter die Verantwortung von Admin Re.Die zugekaufte Einheit soll nach den Erwartungen der Swiss Re eine Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital von über 11 % abwerfen. Damit würde die Investition den Schwellenwert übertreffen, den sich der Konzern für die Verwendung des in der Gruppe liegenden Überschusskapitals von rund 7 Mrd. Dollar gesetzt hat.Die Transaktion werde das im Frühjahr von den Swiss-Re-Aktionären gutgeheißene Kapitalrückkaufprogramm aber nicht tangieren. Im Rahmen der damaligen Kapitalplanung sei eine Akquisition in der vorliegenden Größe bereits vorweggenommen worden, schreibt der Konzern in einer Mitteilung.Das Geschäftsmodell von Admin Re besteht darin, Versicherungsbestände von Dritten zu übernehmen, um diesen die Freisetzung von Kapital zu erlauben. Die übernommenen Bestände werden dann möglichst effizient und kostengünstig bis zum Ablauf der Verträge abgewickelt. Die Run-off-Policen wechseln im Lauf ihrer Restlebenszeit typischerweise mehrmals ihren Besitzer. So hatte auch Cinven das nun zu verkaufende Portefeuille vor vier Jahren vom niederländischen Versicherer Aegon übernommen, der im Zug der Finanzkrise Kapital freisetzen musste.