Swiss Re peilt für 2026 Gewinn von 4,5 Mrd. Dollar an
Swiss Re peilt für 2026 Gewinn von 4,5 Mrd. Dollar an
Der weltgrößte Rückversicherer Swiss Re will mit der Sanierung seines Lebens- und Krankengeschäfts den Gewinn ein Stückchen steigern. So rechnet Konzernchef Andreas Berger für 2026 mit einem Konzerngewinn von 4,5 Mrd. Dollar (rund 3,9 Mrd. Euro), wie die Swiss Re am Freitag mitteilte. Das Ziel liegt etwas über den 4,4 Mrd. Dollar, die Berger für 2025 anpeilt. An der Börse kamen die Neuigkeiten allerdings schlecht an.
Aktienkurs bricht ein
Die Swiss-Re-Aktie verlor kurz nach Handelsstart mehr als 7% auf 128,55 Franken und war damit mit Abstand größter Verlierer im Schweizer Leitindex SMI. Auch die Kursgewinne aus dem bisherigen Jahresverlauf sind damit weg: Im Vergleich zum Jahreswechsel hat die Swiss-Re-Aktie nun rund 2% verloren. Die Ziele des Konzerns für 2026 seien konservativ und lägen unter den Markterwartungen, schrieb Branchenexperte Philip Kett vom Investmenthaus Jefferies. Auch von dem angekündigten Aktienrückkauf hätten sich Anleger mehr erhofft.
Unterdessen setzt die Swiss Re künftig stärker auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Der Konzern habe bei der Integration von KI Fortschritte erzielt – etwa bei neuen Verträgen, in der Schadenbearbeitung und in der Datenverarbeitung, hieß es weiter. Mit dem eingeleiteten Kostensparprogramm sieht sich das Management auf Kurs. Für die Zeit von 2025 bis 2027 hat sich der Konzern die Senkung der Betriebskosten um 300 Mill. Dollar zum Ziel gesetzt. Bisher sei davon rund ein Drittel umgesetzt.
Im vierten Quartal dürfte die Sanierung des Geschäfts in Australien, Israel und Südkorea die Swiss Re allerdings mit 250 Mill. Dollar vor Steuern belasten. Ab dem nächsten Jahr soll die Leben- und Kranken-Sparte dann 1,7 Mrd. Dollar Gewinn abwerfen. Für 2025 hatte die Swiss Re 1,6 Mrd. in Aussicht gestellt.
Die Anteilseigner können derweil nicht nur steigende Dividenden, sondern auch Jahr für Jahr regelmäßige Aktienrückkäufe erwarten. Losgehen soll es 2026 mit einem Rückkaufprogramm über 500 Mill. Dollar. Die Dividende soll wie geplant jährlich um mindestens 7% steigen. Über mehrere Jahre will das Management weiterhin eine Eigenkapitalrendite von mehr als 14% erreichen.
In der Schaden- und Unfall-Rückversicherung sollen die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb weiterhin weniger als 85% des Umsatzes aufzehren. Im direkten Geschäft mit der Industrie (Corporate Solutions) soll diese Schaden-Kosten-Quote unter 91% liegen.
Zum Vergleich: Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück will seinen Gewinn im kommenden Jahr auf mindestens 2,7 Mrd. Euro steigern, nachdem er sein Ziel für 2025 im November auf 2,6 Mrd. angehoben hatte. Der Branchenzweite Munich Re peilt für das laufende Jahr rund 6 Mrd. Euro an und will seine Ziele für 2026 am Donnerstag, 11. Dezember, bekannt geben.
