WERTBERICHTIGT

Testlauf für Mifir-Umsetzung

Börsen-Zeitung, 25.1.2018 Der Versuch, im börslichen Nachhandel die freie Wahl des Clearinganbieters zu ermöglichen, ist alt. Was "volle Interoperabilität" war, ist heute "Open Access". 2007 wollte LCH.Clearnet von der Deutschen Börse und von Borsa...

Testlauf für Mifir-Umsetzung

Der Versuch, im börslichen Nachhandel die freie Wahl des Clearinganbieters zu ermöglichen, ist alt. Was “volle Interoperabilität” war, ist heute “Open Access”. 2007 wollte LCH.Clearnet von der Deutschen Börse und von Borsa Italiana den vollen Zugang im Clearing erhalten. LCH-Kunden hätten so ihre auf diesen Börsenplätzen gehandelten Aktien in London konsolidieren können. Umgekehrt beantragten auch Eurex und Clearstream den Zugang zu LSE und Euronext. Zehn Jahre später ist klar: Volle Interoperabilität ist schwierig. Jeder ist mit jedem verbunden, daher das Bild des Spaghetti-Modells. Das ist komplex und macht es zumindest anfangs kostspielig, will sagen, schwierig, ein Geschäftsmodell zu etablieren. Bis auf die Allianz EuroCCP, LCH und SIX X-Clear ist bisher nichts daraus geworden. Dass EuroCCP bei der Frankfurter Wertpapierbörse anklopft, gilt es aber ernst zu nehmen. Die Anfrage ist ein Test, wie die Finanzmarktverordnung Mifir im Bereich diskriminierungsfreier Zugang umgesetzt wird und ob die Deutsche Börse ihr bewährtes Silo-Modell – alles aus einer Hand – ein Stück weit öffnen muss.dm