ahe – Dass Engin Eroglu vor knapp einem halben Jahr in den einflussreichen Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments (Econ) eingezogen war, hat einige in Brüssel überrascht. Zwar ist der Bankkaufmann und Immobilienmakler durchaus vom Fach – den Weg hatte aber vor allem die FDP frei gemacht, weil sie auf einen Econ-Sitz verzichtet und ihn den Freien Wählern überlassen hat, die ebenfalls Teil der liberalen Fraktion sind. Eroglu, der seine politische Arbeit einst bei den Grünen begonnen und sich viele Jahre in der Kommunalpolitik engagiert hatte, ist Vorsitzender der Freien Wähler Hessen, stellvertretender Bundesvorsitzender und ist heute einer von zwei Abgeordneten der Partei im Europaparlament.Im Econ ist der selbstbewusste 37-Jährige schnell aufgefallen. Er bevorzugt eine klare Sprache und sieht sich selbst vor allem als ein Vertreter deutscher Wähler in Brüssel. Und als solcher pocht er auf einen stabilitätsorientierten Kurs in der Wirtschafts- und Finanzpolitik und kritisiert alles, was in Richtung einer stärkeren Transferunion führen würde. Dass der Sohn einer Gastarbeiterfamilie im Econ mittlerweile “The German” genannt wird, ist bezeichnend. In der Gesetzgebung mischt Eroglu mittlerweile auch mit: Sein erstes Dossier als Schattenberichterstatter, an dem er derzeit arbeitet, ist ein Gesetzesvorschlag zum Abbau fauler Kredite in den Bankbilanzen.