jor Bremen – Die Kleinaktionäre der Oldenburgischen Landesbank (OLB), die zu 90,2 % zum Allianz-Konzern gehört, haben auf der Hauptversammlung mit Erleichterung auf die Beendigung des Abenteuers “Allianz Bank” reagiert. Diese Zweigstelle der OLB in München beendet zum 30. Juni ihre Geschäftstätigkeit und könnte nach der Abwicklung die Allianz, die für alle Verluste aufkommt, bis zu 400 Mill. Euro gekostet haben.Der Vorstandsvorsitzende der OLB, Achim Kassow, betonte, dass der vierjährige Versuch des Aufbaus einer Bank für einen Versicherungskonzern die OLB wirtschaftlich nicht belastet habe. Aktionärsvertreter sprachen trotzdem von einem Desaster und äußerten die Befürchtung, dass an der Regionalbank OLB ein Imageschaden hängen bleiben könnte. Außerdem fragten sich viele Aktionäre, was die Allianz jetzt mit der OLB vorhabe. Dabei wurde mehrfach die Angst vor einem Herausdrängen der Kleinaktionäre geäußert. Kassow vertrat die Ansicht, dass dies rechtlich derzeit nicht möglich sei, und verwies auf die Stellungnahme der Allianz, dass sie die OLB als Finanzbeteiligung weiterführen wolle. Kritik an DividendenpolitikKritik musste sich der OLB-Vorstand vor allem wegen seiner Dividendenpolitik gefallen lassen. Mit 0,25 Euro je Aktie werden gerade einmal knapp 15 % des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet. Kassow erklärte, dass es für die Bank wichtig sei, die Kapitalbasis zu stärken, also den Gewinn zu thesaurieren.Auch der Aktionär profitiere langfristig von einer stabilen Bank mehr als von höheren Dividenden. Der OLB-Chef ließ damit auch wenig Dividendenfantasie für die nächsten Jahre zu, es sei denn, “die operativen Ergebnisse werden hervorragend”. Stabiles Ergebnis erwartetDas ist aber für 2013 nicht zu erwarten. Die Regionalbank rechnet mit einem Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres, das mit einem Vorsteuergewinn von 48,1 Mill. Euro abgeschlossen worden war. Im ersten Quartal 2013 sank der Vorsteuergewinn um 13 % auf 11,5 Mill. Euro. Neben der abgekühlten Konjunktur machte Kassow hierfür vor allem die Schifffahrtskrise verantwortlich. Sie ist auch der Grund, warum die Risikovorsorge im ersten Quartal mit 12,7 Mill. Euro im Vorjahresvergleich erheblich höher angesetzt wurde. Die OLB hat 200 Schiffe mit einem Kreditvolumen von 581 Mill. Euro finanziert. Kassow wies darauf hin, dass der Schiffsbereich aber nur 4 % der Bilanzsumme ausmacht.