Die rund 340 Jahre alte Börse Berlin geht in der Tradegate Exchange auf. Wie beide Handelsplätze mitteilen, fusionieren die Tradegate Exchange und der traditionelle Handelsplatz in der Hauptstadt zum 1. Januar 2026. Offiziell verschmelzen die beiden Partner zu einem neuen Börsenplatz, der Tradegate Berlin Stock Exchange (Tradegate BSX). Im Zuge dessen sollen die eher knappen Ressourcen der Börse Berlin in das Angebot der Tradegate Exchange integriert und die Liquidität durch die Zusammenlegung parallel geführter Orderbücher gebündelt werden – was in der deutschen Börsenlandschaft dem Ende einer Ära gleichkommt.

Der Beitrag der Börse Berlin ist dabei freilich ungleich geringer als der, den die Tradegate leistet. Zuletzt meldete der traditionelle Handelsplatz in einem an sich guten Börsenjahr (2024) ein schwaches Handelsvolumen von 2,42 Mrd. Euro. Dem gegenüber stehen 445,7 Mrd. Euro Umsatz der Tradegate Exchange, allein in den ersten elf Monaten 2025 per Ende November.

Wie es weiter heißt, werde die Fortführung aller Listings im Regulierten Markt durch die Tradegate BSX gewährleistet. Die Tradegate BSX plane zudem maßgeschneiderte Angebote für das Primary Listing von Berliner Startups, sagte Friederike von Hofe, Geschäftsführerin der Börse Berlin, laut Mitteilung. Demnach bietet die neue Hauptstadtbörse Privatanlegern liquiden Handel und der vitalen Berliner Startup-Szene das Portal für den nächsten Wachstumsschritt. Für eine weitere europaweite Expansion sei die Tradegate BSX in jedem Fall bestens gerüstet, so von Hofe.

Trägergesellschaften der neuen Anstalt sind die Tradegate Exchange GmbH und ihre hundertprozentige Tochter, die Börse Berlin AG. Die Tradegate Exchange GmbH befindet sich im Eigentum der Deutsche Börse Group (42,84%), der Tradegate AG (42,84%) und des Vereins Börsenplatz Berlin (14,32%).