Brokerage

Traders Place baut ihre Handelsplattform aus

Traders Place geht ehrgeizig in den deutschen Brokerage-Markt. Gründer Ernst Huber hat eine Fülle neuer Funktionen angekündigt.

Traders Place baut ihre Handelsplattform aus

Der Neobroker Traders Place will in den Kryptohandel einsteigen. Gründer und CEO Ernst Huber nannte in einem Pressegespräch am Dienstag den Februar 2024 als Starttermin für den Handel mit 33 Kryptowerten. Mit welchen Partnern er zusammenarbeiten will – man braucht unter anderem einen lizensierten Verwahrer – ließ er zunächst offen.

Der Online-Wertpapierkredit kommt

Ebenfalls im Aufbau befinde sich eine "Academy" als Finanzbildungsplattform, über die dann unter anderem Webinare zu Anlagethemen stattfinden sollen. Die Zahl der verfügbaren Sparpläne werde man von derzeit 750 auf gut 1.000 bis zum Jahresende aufstocken, so Huber. Dieses Angebot werde aber auch darüber hinaus ausgebaut.

Eine weitere neue Funktionalität, die Huber vorstellte, ist der Wertpapierkredit, der sogenannte Lombardkredit. Die Höhe der Kreditlinie richtet sich hierbei nach den Beleihwerten der im Depot befindlichen Wertpapiere. Traders Place agiere hierbei als Vermittler, die Vergabe des Kredits erfolgt durch die depot- und kontoführende Baader Bank, so Huber.

Für das Trading steht zudem neu die Quote-Request-Order zur Verfügung. Dabei erhalten Kunden für die angefragte Order (Kauf oder Verkauf) einen Kurs angezeigt, zu dem der Handelspartner bereit ist, die Order auszuführen. Der Kunde habe dann circa sieben Sekunden Zeit, um die Order zu diesem Kurs zu fixieren, erklärt Huber. "Im Gegensatz zu einer Market-Order behalten Anleger bei einer “Quote-Request-Order” die Kontrolle über den Ausführungskurs." Außerdem in Arbeit sind Gemeinschaftsdepots sowie ein Junior-Depot.

Traders Place ist seit rund drei Monaten am Markt und hat sich auf die Fahnen geschrieben, den deutschen Brokerage-Markt aufzurollen. Der ist zwar schon gut gesättigt, aber Ernst Huber prophezeit, dass viele Neobroker bald nicht mehr kompetitiv sein würden und ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln müssten.

Das ist wohl vor dem Hintergrund zu betrachten, dass Payment For Order Flow, also die Rückvergütungen, von der EU verboten werden. Damit geht den Brokern eine wichtige Einnahmequelle verloren.

Auch Traders Place geht über Handelsplätze wie Gettex, die üblicherweise Rückvergütungen machen. Das kostenlose Depot wird von einem kostenlosen Wertpapierhandel über die Börse Gettex ab einem Ordervolumen von 500 Euro flankiert. Huber zufolge ist Traders Place derzeit der einzige Anbieter am Markt, der das vollwertige Angebot eines klassischen Brokers mit dem günstigen Handel – bis hin zum Gratishandel – von Neobrokern verbindet.

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bg Frankfurt

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