Das Londoner Fintech Transferwise vollzieht zehn Jahre nach Gründung einen Namenswechsel, um das gewachsene Produktspektrum über den Zahlungsverkehr hinaus abzubilden. Ab heute firmiert das Unternehmen als „Wise“. Im Januar hatten die Londoner die Marke von 10 Millionen Kunden überschritten, neben Privatkunden werden auch Geschäftskunden adressiert. Wise wurde bei einer Secondary-Finanzierungsrunde Mitte 2020 mit 5 Mrd. Dollar bewertet. Dabei wurde kein frisches Kapital aufgenommen.

In der neuen Struktur ruht Wise auf drei Säulen: Das sind erstens Auslandsüberweisungen und Multi-Währungs-Funktionen, die im Wise Konto zusammengeführt werden. Im Konto werden 55 Währungen angeboten, in denen Guthaben gehalten werden können. Individuelle Kontoverbindungen sind in zehn Währungen möglich, um Zahlungen zu empfangen. Seit 2018 im Portfolio, wurden bereits 1,4 Millionen Debitkarten herausgegeben, seit kurzem zählen auch virtuelle Karten zum Bouquet.

Zweitens steht die Sparte Wise Business für das Geschäftskonto mit Funktionen wie Sammelauszahlungen und Integrationen in Buchhaltungssoftware – mehr als 150 000 neue Geschäftskunden seien in den letzten 12 Monaten hinzugekommen, heißt es. Drittens steht Wise Plattform für die technologische Infrastruktur, die das Fintech selbst nutzt und wo andere Banken wie N26, Monzo und Bunq integriert sind. Aktuell nutzen Banken in zehn Ländern auf vier Kontinenten die Plattform-Anbindung.

In Finanzkreisen wird damit gerechnet, dass Wise schon bald an die Börse gehen könnte. Ende Januar wurde bekannt, dass Goldman Sachs und Morgan Stanley mit einem IPO mandatiert sein sollen – das Unternehmen kommentiert solche Berichte nicht. Das Fintech wurde bereits von der britischen Regierung umgarnt, das Listing am Londoner Aktienmarkt durchzuführen.