WERTBERICHTIGT

Trendbruch im Jahr 2020

Börsen-Zeitung, 5.10.2019 Das ist ja rundheraus erfreulich: Die Zahl der Privatinsolvenzen ging im ersten Halbjahr 2019 zurück. Damit bestätigt sich ein Trend, der nun schon seit 2010 andauert. Immerhin beträgt das Minus seit damals satte 39 % auf...

Trendbruch im Jahr 2020

Das ist ja rundheraus erfreulich: Die Zahl der Privatinsolvenzen ging im ersten Halbjahr 2019 zurück. Damit bestätigt sich ein Trend, der nun schon seit 2010 andauert. Immerhin beträgt das Minus seit damals satte 39 % auf jetzt 39 235 Privatinsolvenzen, schreibt die Auskunftei Crif Bürgel in ihrem neuesten Schuldenbarometer. Jetzt kommt das “Aber”: Der Trend wird so nicht anhalten, sondern sich schon 2020 drehen. Die schwächelnde Industriekonjunktur wird sich mit der üblichen Verzögerung eben auch auf den Arbeitsmarkt auswirken – und damit auch wieder mehr Menschen in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen. Leider listet der Schuldenkompass nur die Hauptursachen der Privatinsolvenz auf, ohne sie zu gewichten. Einen Hinweis könnte die Überschuldungsstatistik von Destatis liefern, auch wenn nur ein Teil der dort Erfassten in Privatinsolvenz geht. Da liegt die Arbeitslosigkeit als Hauptursache mit einem Fünftel an der Spitze. Ob die Altersarmut in Zukunft zu immer mehr Privatinsolvenzen führen wird, wie Crif Bürgel vermutet, ist heute noch nicht absehbar. tl