WERTBERICHTIGT

Trennung wider Willen

Börsen-Zeitung, 14.11.2015 Japans Megabanken haben sich auf Ziele für den Abbau von Aktienbeständen ihrer Geschäftskunden festgelegt. Mitsubishi UFJ will dieses Portfolio von 19 % auf 10 % des Tier-1-Kapitals drücken. SMFG kündigt eine Reduktion um...

Trennung wider Willen

Japans Megabanken haben sich auf Ziele für den Abbau von Aktienbeständen ihrer Geschäftskunden festgelegt. Mitsubishi UFJ will dieses Portfolio von 19 % auf 10 % des Tier-1-Kapitals drücken. SMFG kündigt eine Reduktion um die Hälfte von aktuell 28 % des Tier-1-Kernkapitals an. Mizuho plant einen Abbau der Bestände um 40 %. Das geschieht eher widerwillig, weil man dafür die Kunden um Erlaubnis fragen muss. Doch die Institute beugen sich der verschärften Corporate Governance. Neuerdings müssen Firmen begründen, warum sie Anteile von Geschäftspartnern halten. Die Frage ist, ob die Megabanken das freigesetzte Kapital wirklich effizienter einsetzen, wie es die Finanzaufsicht postuliert. Wird es wie bei MUFG für Aktienrückkäufe verwandt, hätten die Aktionäre davon einen Vorteil. Aber es besteht auch die Gefahr, dass die Gruppen in ihrem Auslandsdrang überhöhte Kaufpreise bezahlen, wie es SMFG in Indonesien erlebt hat. Aktuell ist das abgebremste Wachstum in Asien für die Megabanken jedenfalls gefährlicher als ihre Anteile an japanischen Firmenkreditnehmern.mf