Trump-Rally stützt Japans Investmentbanken

Vor allem Nomura glänzt mit Quartalsgewinn

Trump-Rally stützt Japans Investmentbanken

mf Tokio – Nomura Holdings und Daiwa Securities, die beiden großen Investmentbanken in Japan, haben ihre Ergebnisse im vergangenen Quartal teilweise stark verbessert. Damit folgten sie den US-amerikanischen Rivalen wie Goldman Sachs und Morgan Stanley. Hauptgrund für den Gewinnanstieg waren anziehende Handelsumsätze mit Aktien, Anleihen und Fonds nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl.Der Nikkei 225 hatte im vergangenen Quartal um 16 % zugelegt, wobei die Abwertung des Yen zum Dollar um 10 % der wichtigste Treiber für die Kursgewinne war. “Dank der Erholung der Aktienmärkte und des schwachen Yen verbesserte sich die Stimmung der Anleger”, erklärte Nomura-Finanzvorstand Takumi Kitamura. Ergebnis verdoppeltNomura steigerte den Nettogewinn im Vierteljahr zwischen Oktober und Dezember um fast das Doppelte gegenüber dem Vorjahr auf 70,3 Mrd. Yen (576 Mill. Euro) bei einem leichten Zuwachs der Einnahmen um 4 % auf 368,6 Mrd. Yen (3,0 Mrd. Euro). Das war der höchste Quartalsgewinn seit zwei Jahren und das schnellste Ertragswachstum seit drei Jahren. Bei Daiwa hielten sich die Auswirkungen der Trump-Rally in Grenzen. Bei einem nahezu stagnierenden Umsatz von 153,2 Mrd. Yen wuchs der Nettogewinn um 1,3 % auf 26,7 Mrd. Yen. Zum Vorquartal bedeutete dies einen Rückgang um 12,3 %.Bei Nomura sprang der Vorsteuerertrag der Wholesale-Sparte mit dem Handelsgeschäft und dem Investment Banking um fast das Fünffache zum Vorjahr auf 47,4 Mrd. Yen. Das Investment Banking selbst brachte 24,2 Mrd. Yen und damit ungefähr so viel wie im Vorjahr ein. Die höheren Handelsumsätze mit Aktien, Anleihen und Devisen trieben den Gewinn der Auslandsoperation auf 31,4 Mrd. Yen. Das waren 58 % mehr als im Vorjahr. Hier machten sich bereits die tiefen Kostenschnitte vom Frühjahr vor allem in London bemerkbar. Antizyklische VerkäufeAußerdem profitierte Nomura von mehreren Emissionen sowie Beratungshonoraren für Fusionen und Übernahmen. Daher dürfte diese Sparte ihr Gewinnziel von 50 Mrd. Yen für 2016 (bis 31. März 2017) erreichen. Auf der Negativseite kämpfte der Broker mit abfließenden Geldern aus Investmentfonds. Japanische Privatleger verkaufen ihre Aktien und Fondsanteile traditionell antizyklisch in eine Rally hinein. Daher ging der Vorsteuergewinn der Retail-Sparte um 7 % auf 25,9 Mrd. Yen zurück. Dieser Effekt machte sich auch bei Daiwa mit einem Retail-Ertragsminus von 30 % auf 9,5 Mrd. Yen bemerkbar. Die Aktien von Nomura und Daiwa haben in diesem Jahr zwar 1,1 % bzw. 3,8 % verloren, aber seit dem Trump-Wahlsieg um 35 % bzw. 28 % zugelegt.