Übertriebene Rotation
Namen sind Nachrichten. Dies gilt erst recht, wenn Vorstände berufen werden. Welche Botschaft aber die jüngste Rochade bei der Allianz aussendet, bleibt rätselhaft. Klar, irgendwie wirkt es weltgewandter, wenn ein Australien-Kenner und ein US-erfahrener Italiener auf Deutsche folgen. Aber auf dem Altar der Internationalisierung wird zu viel geopfert. Die Allianz schickt einen Finanzvorstand in die Wüste, nur weil er ein paar Monate zu früh geboren wurde und damit für ihn noch die Allianz-Altersgrenze von 60 Jahren statt künftig 62 Jahren gilt – der übrigens nie amtsmüde war und immer die Sache der Aktionäre verfochten hat (Dieter Wemmer). Ebenso unverständlich: Der allerbeste Kenner der global betriebenen Allianz-Geschäfte (Axel Theis) muss einem Manager weichen, der seine Karriere in Australien absolviert hat (Niran Peiris). Ebenso abstrus wirkt, dass ein 58-Jähriger (Theis) einem künftigen Ruheständler mit aktuell 59 Jahren folgt (Werner Zedelius), und das auch noch an der Spitze des wichtigen Heimatmarktes. Man kann Rotation auch übertreiben. Oder geht es hier um Macht?mic