jur – Ruhestand ist seine Sache nicht. So manch einer sah Thomas Neiße (64) schon seinen baldigen Ausstand geben, als im September bekannt geworden war, dass ihm bei seinem Fondshaus, der Deka Investment, mit Victor Moftakhar ein Co-Chef zur Seite gestellt wird. Doch die Party wird noch eine Weile auf sich warten lassen. Denn der gelernte Schriftsetzer und Diplomvolkswirt hält sich privat zwar gerne in Florida auf, will sich aber – zumindest die nächsten Jahre – noch nicht voll aus dem Berufsleben zurückziehen. Selbst der vereinbarte Stabwechsel in Slow Motion an der Spitze des Fondsdienstleisters der Sparkassen fällt Neiße sichtlich nicht leicht. “Ich versuche, ihm möglichst wenig reinzureden”, sagt Neiße, angesprochen auf den Rollentausch in der Chefetage der Deka Investment.Künftig führt Moftakhar die Fondsgesellschaft als alleiniger Chef, Neiße bleibt in der Geschäftsführung. Dort ist er als “Außenminister” mit dem richtigen Händchen für den Kundenkontakt gern gesehen. Mehr Zeit hat Neiße, der seine Karriere im Equity Research der Deutschen Bank begann, dann für sein Amt als Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, das er seit Februar 2010 innehat. Lang ist die Liste der Ideen, Weichenstellungen und Veränderungen, die unter der Ägide des Überzeugungstäters Neiße den Verband geprägt haben. Was steht als Nächstes an? “Das Erreichte konsolidieren”, betont er.