Ärger über Kapitalvorgaben

UBS erwägt Umzug in die USA

Die UBS kann sich eine Verlegung ihres Sitzes von der Schweiz in die USA vorstellen. Die Pläne für schärfere Kapitalvorgaben der Regierung bringen CEO Sergio Ermotti in Rage.

UBS erwägt Umzug in die USA

UBS prüft Umzug
in die USA

Reuters Berlin

Die Schweizer Großbank UBS erwägt einem Zeitungsbericht zufolge als Reaktion auf geplante neue Kapitalanforderungen der Regierung in Bern einen Umzug in die USA. Führende Manager der UBS hätten sich mit Vertretern der US-Regierung von Präsident Donald Trump getroffen, um einen Strategiewechsel vorzubereiten, berichtete die „New York Post“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dieser könnte auf die Übernahme einer US-Bank oder eine Fusion hinauslaufen.

Ermotti bezeichnet Kapitalanforderungen als „strafend und exzessiv“

Die UBS verwies auf Äußerungen von CEO Sergio Ermotti. Dieser hatte gesagt: „Wir wollen weiterhin als erfolgreiche globale Bank von der Schweiz aus operieren.“ Die Vorschläge der Schweizer Regierung zu den Kapitalanforderungen bezeichnete er jedoch als „strafend und exzessiv“. Die Bank müsse darüber nachdenken, wie sie die Interessen ihrer Aktionäre schützen könne. „Es ist aber definitiv zu früh, um mögliche Szenarien und unsere Reaktionen darauf zu kommentieren.“ Bern hatte im Juni strengere Kapitalvorgaben für die UBS vorgeschlagen, um nach dem Untergang der Credit Suisse ein weiteres Debakel zu verhindern.

Die Kernforderung lautet, dass die UBS die Bilanz mit weiteren bis zu 24 Mrd. Dollar an Kernkapital aufpolstern muss. Die UBS-Spitze befürchtet, mit dem zusätzlichen Risikopuffer international an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.

Reuters hatte im Juli unter Berufung auf einen Insider berichtet, das Institut habe leitende Mitarbeiter darüber informiert, dass die Verlegung des Hauptsitzes verstärkt geprüft werden müsse. Eine interne Beurteilung habe ergeben, dass London eine der besten Optionen für einen alternativen Standort wäre, sollte ein Umzug in Betracht gezogen werden, sagte eine zweite Person.