Übernahme von Axa IM als strategischer Hebel
Übernahme von Axa IM als strategischer Hebel
BNP Paribas nennt Details zur Integration von Axa IM – Ergebnisse verfehlen Erwartungen
Übernahme als strategischer Hebel
wü Paris
Kosten für die Integration von Axa Investment Managers (Axa IM) und höhere Rückstellungen für faule Kredite haben die Ergebnisse von BNP Paribas belastet. Zwar ist Frankreichs größte Bank mit einem Nettoergebnis von 3,04 Mrd. Euro auf gutem Weg zum selbstgesteckten Ziel, in diesem Jahr unter dem Strich 12,2 Mrd. Euro zu verdienen. Dennoch verfehlte sie damit die Erwartungen der Analysten. Das bekam die BNP-Aktie an der Börse von Paris zu spüren, wo sie Dienstag zeitweise die größten Kursverluste im CAC 40 auswies.
Trotz der Kosten für die Integration von Axa IM ist BNP-Chef Jean-Laurent Bonnafé froh über die am 1. Juli abgeschlossene Übernahme. Sie sei für die Bank ein Hebel zur strategischen Transformation, erklärte er. „Sie ermöglicht uns, ein Marktführer im Asset Management zu werden.“
Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 1.600 Mrd. Euro ist BNP jetzt nach eigenen Angaben in Europa die Nummer drei nach Amundi und UBS AM. Dank der Zusammenlegung von Axa IM mit BNP Paribas Asset Management (BNPP AM) kann die Bank auch ihr Angebot ausbauen, allen voran in den Geschäftsbereichen Private Debt, Private Equity und Private Markets.
Details zu Synergien
Wie versprochen hat BNP jetzt auch Details zu den durch die Übernahme erwarteten wiederkehrenden Synergien genannt. Sie dürften sich 2029 auf 550 Mill. Euro vor Steuern belaufen, teilte die Bank mit. Daher hat die Bank ihre Ziele für die Rendite des in die Transaktion investierten Kapitals wieder angehoben, nachdem sie sie Ende April wegen der buchhalterischen Behandlung der Akquisition durch die Europäische Zentralbank gesenkt hatte. Geplant wird nun im dritten Jahr nach der Integration – wie ursprünglich anvisiert – mit 18% statt der zuletzt erwarteten 14% und im vierten Jahr mit 22% anstatt mehr als 20%.
Die Kostensynergien dürften nach Angaben von BNP 400 Mill. Euro vor Steuern betragen, zwei Drittel davon 2027. Das sind rund 18% der kombinierten Kostenbasis. Die Einnahmesynergien wiederum dürften sich auf 150 Mill. Euro belaufen, davon 50% in 2027. Die Kosten der Integration schätzt BNP auf 690 Mill. Euro, die jährlichen Abschreibungen auf 100 Mill. Euro und die Auswirkung auf die Kernkapitalquote CET1 auf rund 35 Basispunkte. Insgesamt dürfte die Integration von Axa IM ab 2028 mehr als 50 Basispunkte zur Eigenkapitalrendite der Gruppe beitragen, erklärte die Bank.
Höhere Risikovorsorge
Analysten lobten die Kernkapitalquote, die mit 12,5% Ende September die Erwartungen übertraf. Dagegen habe das Ergebnis vor Risikovorsorge etwas unter den Erwartungen gelegen, findet Jason Napier von UBS. Das operative Ergebnis fiel mit 4,04 Mrd. Euro ebenfalls niedriger als erwartet aus, genau wie die Einnahmen, die 5,3% auf 12,6 Mrd. Euro zulegten. Die Risikovorsorge stieg um 24% auf 905 Mill. Euro, was BNP mit einer „spezifische Kreditsituation“ in der Sparte Global Markets ohne nähere Angaben begründete.
