Umweltbank verschiebt Einführung von Girokonto

Nürnberger bleiben aber auf Expansionskurs

Umweltbank verschiebt Einführung von Girokonto

mic München – Die Umweltbank bleibt auf Expansionskurs, wird aber vorerst nicht zur vollwertigen Hausbank. Die Einführung eines Girokontos werde verschoben, und zwar voraussichtlich um einige Jahre, sagte Vorstandssprecher Jürgen Koppmann anlässlich der Bilanzpressekonferenz. Ursprünglich sollte das Girokonto 2020 starten, im Oktober hatte Koppmann dann von “frühestens im Jahr 2021” gesprochen (vgl. BZ vom 19.10.2019).Koppmann verwies darauf, dass dieses Produkt für die Bank relativ teuer sei. Stattdessen würden bestehende Produkte digitaler gemacht. Außerdem habe die Bank zu Wochenbeginn den Mischfonds “Umwelt-Spektrum Mix” gestartet. Im zweiten Quartal folge ein ökologischer Verbraucherkredit.Das Geschäftsvolumen solle im laufenden Jahr auf 5 Mrd. Euro steigen, kündigte Koppmann an. Dies entspricht einem Plus von einem Zehntel. Im vergangenen Jahr hatte sich das Volumen bereits um 9,7 % auf 4,5 Mrd. Euro erhöht. Die Zahl der Kunden sei im vergangenen Jahr von 113 700 auf 116 180 gestiegen. Im Jahr 2026 will die Bank 250 000 Kunden haben. Koppmann bestätigte dieses Ziel trotz der Verschiebung der Girokonto-Einführung.Die geplante Expansion schlägt sich bereits aktuell in hohen Investitionen nieder. Das Institut werde im laufenden Jahr in eine leistungsstarke IT-Infrastruktur und in zusätzliche Beschäftigte investieren, kündigte Koppmann an. Im vergangenen Jahr stieg der Personalaufwand um 22 % auf 11,2 Mill. Euro, die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 32 auf 201. Der übrige Verwaltungsaufwand legte im gleichen Tempo zu.Das Kapitalpolster ist für die Expansion vorerst ausreichend. Die Eigenmittelquote stieg im vergangenen Jahr von 14,0 % auf 14,5 % und liegt damit über der Anforderung der Aufsicht von 12,0 %. Die Umweltbank hatte im vergangenen Jahr erstmals seit 2001 eine Kapitalerhöhung platziert. Es wurden 23,5 Mill. Euro eingenommen.Koppmann wies darauf hin, dass das Marktumfeld im Jahr 2020 für Banken herausfordernd bleibe. Das Ergebnis vor Steuern soll von 37,6 Mill. Euro auf rund 36 Mill. Euro sinken. Im vergangenen Jahr hatte es um 2 % zugelegt. Die Steuerzahlungen sanken um 2,4 %.