Erstmals hat sich der Europäische Rechnungshof in den vergangenen Monaten intensiver mit dem neuen EU-Regulierungsrahmen im Bankenmarkt befasst, der als Reaktion auf die jüngste Finanzkrise gezogen wurde. Herausgekommen sind in zwei Sonderberichten zur Abwicklungsbehörde SRB und zum Einheitlichen Aufsichtsmechanismus SSM zahlreiche Mängel im neuen System. Natürlich: Es geht hier um ein noch junges Krisenmanagement, das sich zum Teil noch im Aufbau befindet. Und einiges an der Kritik der Prüfer mag vielleicht auch überzogen, kleinlich oder überholt erscheinen. Aber wie wichtig es ist, dass Aufsichts- und Abwicklungsbehörden reibungslos funktionieren, dass Krisenerkennung und -bewältigung Hand in Hand gehen, wenn dann doch eine Bank in Schieflage gerät, hat der vergangene Sommer noch einmal eindrucksvoll bei den Präzedenzfällen MPS in Italien und Banco Popular in Spanien gezeigt. Es ist daher gut, dass der Rechnungshof noch einmal die Sinne für mögliche Ineffizienzen und Regelungslücken schärft, bevor die zu echten Problemen werden.ahe