Ukraine-Krieg

Unicredit erwägt Rückzug aus Russland

Unicredit will nach Angaben ihres CEO Andrea Orcel Russland gerne den Rücken kehren, aber die Angelegenheit sei nicht bloß teuer, sondern auch komplex.

Unicredit erwägt Rückzug aus Russland

Reuters Mailand

– Unicredit erwägt nach der russischen Invasion der Ukraine einen Rückzug aus Russland. Das Geldhaus unterziehe seine Geschäfte dort einer dringenden Überprüfung, sagte Bankchef Andrea Orcel am Dienstag auf einer Konferenz. „Wir erwägen einen Austritt, aber wir müssen natürlich die Komplexität und die Folgen dessen, was wir dort tun, abgleichen“, sagte er. Die Entscheidung sei schwierig und könne einige Zeit in Anspruch nehmen. Es sei notwendig, die rund 4000 lokalen Mitarbeiter der Bank zu unterstützen. Auch erwarteten die rund 1250 Firmenkunden aus Europa, die sich aus Russland zurückziehen wollten, dass Unicredit sie bei der Entflechtung begleite. Die Muttergesellschaft der HypoVereinsbank hatte in der vergangenen Woche ein Szenario präsentiert, wonach eine vollständige Abschreibung des Russland-Geschäfts sie rund 7,4 Mrd. Euro kosten würde. Auf der Veranstaltung machte Orcel zudem deutlich, dass sich durch den Ukraine-Krieg das Konjunkturumfeld geändert habe: „Wir werden einen Schock haben.“ Er glaube zwar nach wie vor, dass Unicredit die im Dezember präsentierten Ausschüttungsziele erreichen könne. Das sei aber abhängig von der wirtschaftlichen Situation. Die Bank hatte bereits einen geplanten Aktienrückkauf an die Bedingung geknüpft, dass die Kernkapitalquote bei über 13% bleibt.

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