Offene Fragen zu Besicherung

US-Banken ringen schwer mit Argentinien-Bailout

Amerikanischen Banken ist offenbar unklar, welche Sicherheiten für eine geplante Milliarden-Kreditlinie für Argentinien verfügbar sind. Bleiben ihre Fragen unbeantwortet, droht der Rettungsdeal zu platzen.

US-Banken ringen schwer mit Argentinien-Bailout

US-Banken ringen schwer
mit Argentinien-Bailout

Unklarheit um Besicherung für 20-Mrd.-Dollar-Kreditlinie

xaw New York

Die geplante US-Kreditfazilität für Argentinien stellt amerikanische Großbanken offenbar vor Probleme. Die beteiligten Institute um J.P. Morgan ringen derzeit darum, die geplanten 20 Mrd. Dollar schweren Finanzierungen zusammenzustellen, ohne ein unkontrolliertes Exposure gegenüber dem kriselnden südamerikanischen Staat aufzubauen, wie das „Wall Street Journal“ berichtet. Demnach warten die Geldhäuser bisher vergeblich auf Informationen der Treasury zu Besicherungen und Bürgschaften, die Argentinien bieten könnte. Auch sei unklar, ob Washington selbst einen Backstop der Kreditfazilität plane.

Im Normalfall würden sich Banken selbst um die Organisation des Collateral kümmern. Allerdings ist die Fazilität Teil eines größeren Bailouts, in dessen Rahmen Washington im Peso interveniert. Die US-Regierung, die mit der argentinischen Zentralbank ein Rahmenabkommen über einen Währungstausch im Volumen von 20 Mrd. Dollar geschlossen hat, hält die Zügel dabei wohl besonders straff. Die beteiligten Banken gingen davon aus, nicht ohne explizite Erlaubnis der Treasury agieren zu können, berichten Insider.

Deal droht zu platzen

Das US-Finanzministerium teilt lediglich mit, dass die Gespräche zur Kreditfazilität liefen und es nach deren Abschluss mehr Details vorlegen werde. Sollten sich die offenen Fragen zur Besicherung nicht beantworten lassen, droht der Deal laut dem „Wall Street Journal“ noch zu platzen. J.P. Morgan, Bank of America und Goldman Sachs wollten sich gegenüber der Börsen-Zeitung nicht zum Bailout äußern. Citigroup reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage.

US-Banken vergeben eigentlich keine Kredite an Argentinien, das seinen Zugang zu den Kapitalmärkten de facto schon vor Jahren verloren hat. Die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas hat seit den 1950er Jahren mehr als 20 Bailouts des Internationalen Währungsfonds in Anspruch nehmen müssen und allein seit 2000 drei Defaults hingelegt. Die USA suchen mit ihrer Rettungsaktion den rechtspopulistischen Präsidenten Javier Milei zu stützen, dem es trotz harter Reformen bisher nicht gelungen ist, die Stagflation in den Griff zu bekommen.