US-Kongress attackiert Deutsche Bank

Abgeordnete prüfen mögliche nachlässige Geldwäschekontrollen

US-Kongress attackiert Deutsche Bank

fir Frankfurt – Die Deutsche Bank gerät aus den USA stärker unter Druck. Hat der Kongress die Großbank schon wegen ihrer Geschäftsverbindungen zu US-Präsident Donald Trump unter die Lupe genommen, so stellt er nach Angabe von Insidern nun Untersuchungen an, ob bei den Antigeldwäschekontrollen des Finanzinstituts im Geschäft mit russischen Kunden alles mit rechten Dingen zuging.Es gebe Anhaltspunkte dafür, meldete Reuters am Freitag, dass Mitarbeiter der Bank Einwände über Geschäfte mit neuen und bestehenden Kunden aus Russland vorgebracht hätten, diese aber von ihren Vorgesetzten ignoriert worden seien. Des Weiteren könnten über die Zahlungssysteme der Bank illegale Transaktionen in die Vereinigten Staaten abgewickelt worden sein, hieß es weiter mit Verweis auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Ermittlungen befänden sich aber noch in einem frühen Stadium. Der Kongress bat die Deutsche Bank den Angaben zufolge um Hunderte Dokumente über Kunden, darunter russische Oligarchen. Die Bank gab am Freitag an, die Arbeit der Ausschüsse des US-Kongresses nicht kommentieren zu können, und verwies darauf, nach früheren Problemen mit Geldwäschekontrollen daran gearbeitet zu haben, Defizite zu beheben. Britische und US-Aufseher hatten es als erwiesen angesehen, dass Deutsche-Bank-Kunden Rubel-Schwarzgeld aus Russland im Gesamtwert von etwa 10 Mrd. Dollar gewaschen hatten. Die Angelegenheit endete im Januar 2017 in einem Vergleich, der die Bank 630 Mill. Dollar kostete. Die US-Notenbank sattelte bald darauf 41 Mill. Dollar wegen laxer Geldwäschekontrollen drauf. Eine weitere Untersuchung des US-Justizministeriums in der Angelegenheit läuft noch.Die Demokraten, die im Repräsentantenhaus des Kongresses seit Januar 2019 die Mehrheit stellen, untersuchen Trumps Immobiliengeschäfte, seine Verbindungen zu Russland und damit zusammenhängende Geldwäschevorwürfe. Dabei steht auch die Rolle der Deutschen Bank im Fokus, die Trump als Immobilienunternehmer Kredite vergeben hat. Sie war darüber hinaus von 2007 bis 2015 Korrespondenzbank der in einen Geldwäscheskandal verwickelten Danske Bank und wird von einem Sonderbeauftragten der Finanzaufsicht BaFin überprüft. Der Aktienkurs der Deutschen Bank lag am Freitagabend in Frankfurt nach anfänglichen Verlusten um 0,3 % im Plus. – Bericht Seite 3