Abgeordnete verabschieden „Genius Act“

US-Kongress macht Weg für Stablecoin-Regulierung frei

Der Markt für Krypto-Assets feiert einen Meilenstein. So hat Washington ein neues Gesetz verabschiedet, das einen gesetzlichen Rahmen für an den Dollar gekoppelte Digitalwährungen schafft.

US-Kongress macht Weg für Stablecoin-Regulierung frei

US-Kongress macht Weg für Stablecoin-Regulierung frei

Reuters Washington

Der US-Kongress hat den Weg für eine umfassende Regulierung von Stablecoins freigemacht. Das Repräsentantenhaus verabschiedete am Donnerstag mit parteiübergreifender Mehrheit den „Genius Act“, der einen gesetzlichen Rahmen für an den Dollar gekoppelte Kryptowährungen schafft. Der Senat hatte die Vorlage bereits verabschiedet. Sie ging damit an Präsident Donald Trump, dessen Unterschrift erwartet wurde. Zudem stimmten die Abgeordneten für einen weiteren Gesetzentwurf, den „Clarity Act“, der einen Regulierungsrahmen für den gesamten Kryptomarkt schaffen soll. Dieser wird nun dem Senat zur Prüfung vorgelegt.

„Historischer Moment“ für den Sektor

Die Verabschiedung des Gesetzes gilt als Meilenstein für die Digitalwährungsbranche, die seit Jahren auf eine landesweite Regulierung dringt und die Wahlen im vergangenen Jahr mit hohen Summen beeinflusst hatte. Die Aktien von Unternehmen, die als Profiteure des Krypto-Booms gelten, legten am Donnerstag im nachbörslichen New Yorker Handel zunächst zu. So stiegen die Papiere der Digital-Assets-Börse Coinbase um 3,2% und des Online-Brokers Robinhood um rund 3%.

„Die parteiübergreifende Verabschiedung des Genius Act ist ein historischer Moment für digitale Vermögenswerte in den USA“, sagte Summer Mersinger, Chefin des Branchenverbands Blockchain Association. „Zum ersten Mal hat der Kongress ein umfassendes Gesetz auf den Weg gebracht, das durchsetzbare, maßgeschneiderte Regeln für Stablecoins vorsieht – eine grundlegende Technologie für die Zukunft des Finanzwesens.“

Vollständige Besicherung vorgegeben

Stablecoins sind Kryptowährungen, die zur Wahrung der Stabilität in der Regel eins zu eins an einen Basiswert wie den Dollar oder Gold gekoppelt sind. Das nun verabschiedete Gesetz sieht vor, dass die Anbieter solcher Digitalwährungen ihre Token vollständig mit liquiden Mitteln wie Bargeld oder kurz laufenden US-Staatsanleihen unterlegen müssen. Zudem müssen sie monatlich die Zusammensetzung ihrer Reserven offenlegen.

Der Marktwert aller Stablecoins beläuft sich dem Branchendienst Coinmarketcap zufolge auf rund 262 Mrd. Dollar. Sie machen damit jedoch nur einen kleinen Teil des gesamten Kryptomarktes aus, dessen Volumen bei etwa 3,8 Bill. Dollar liegt. Die täglichen Handelsvolumina des führenden Stablecoins USDT (Tether) übertreffen jene der größten Cyberdevisen allerdings regelmäßig, da Krypto-Investoren wertstabile Digitalwährungen häufig nutzen, um Gewinne aus dem Handel mit Bitcoin und Ether abzusichern, ohne dabei in die Welt der Fiatwährungen wechseln zu müssen.

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