Venture Capital für lokalen Boost nutzen
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Initiative als Brücke zwischen Gründern und Investoren
nb Kronberg
Venture Capital, also die Beteiligung an jungen, nicht börsennotierten Unternehmen, komme hierzulande zu 85% aus dem Ausland, erklärte Christian Figge, Managing Partner bei Armira Growth, auf einem Panel der Private Markets Week der Börsen-Zeitung. Damit das generierte Kapital nicht wieder ins Ausland abfließt, braucht es Maßnahmen. Die WIN-Initiative ist vor einem Jahr gestartet und eine solche Maßnahme, um Start- und Scaleups mit nationalen Investoren zusammenzubringen. WIN steht für „Wachstums- und Innovationskapital für Deutschland“ – ein Bündnis von Wirtschaft, Verbänden, Politik und der KfW.
Die teilnehmenden Unternehmen wollen bis 2030 rund 12 Mrd. Euro in das deutsche Venture-Capital-Ökosystem investieren. Neben den geplanten Investitionen sieht die Initiative zehn Maßnahmen vor, die die Rahmenbedingungen für Wachstums- und Innovationskapital gezielt verbessern sollen. Dominik Steinkühler, Head of Group Development and Economics der KfW, verwies hier unter anderem auf im Herbst gestartete Schulungen der VC-Akademie der KfW, um Investoren das nötige Fachwissen für Investitionen in Wachstums- und Innovationskapital zu vermitteln.
Deutsche Investoren gesucht
Felix Eisel ist Managing Director der Financial Platform von Enpal, eines Anbieters für Solarstrom und Wärmepumpen, und kennt die Unternehmerseite. Er erzählte, dass Verbriefungsprogramme oftmals scheiterten, weil sie die „kritische Masse“ nicht erreicht hätten. Auch Enpal hat überwiegend ausländische Investoren, da Venture Capital dort verbreiteter ist. Eisel bedauert den geringen Anteil von deutschem Kapital: „Es wäre toll, wenn große VCs oder Family Offices aus Deutschland ihren Teil anbringen könnten“, aber das sei leider nicht der Fall.
Figge appellierte an beide Seiten: „Man muss die Assetklasse bei den institutionellen Investoren bekannter machen.“ Gleichzeitig forderte er, dass die Unternehmer das Geld der deutschen Fonds nehmen müssten, auch wenn die Bewertungen von amerikanischen Investoren oft höher seien. „Ich glaube, es braucht beide Seiten, die aufeinander zugehen“, sagte der Investmentmanager.