Veräußerungserlös treibt Gewinn von Intesa Sanpaolo

Bank lässt sich Zeit mit etwaiger Offerte für Generali

Veräußerungserlös treibt Gewinn von Intesa Sanpaolo

tkb Mailand – Intesa Sanpaolo hat Erwartungen eines baldigen Gebots für Generali gedämpft. “Intesa Sanpaolo lässt sich bei einer möglichen Übernahme des Versicherers Generali Zeit und prüft derzeit mehrere Möglichkeiten, um zu wachsen, erklärte Intesa-Sanpaolo-Chef Carlo Messina in einer Telefonkonferenz nach Veröffentlichung der Jahresergebnisse 2016.Für das vierte Quartal weist die Mailänder Großbank einen Nettogewinn von 776 Mill. Euro nach 13 Mill. vor Jahresfrist aus. Während der Quartalsgewinn 2016 auf den Verkauf des Zahlungsabwicklers Sepefi mit einem Veräußerungserlös von 819 Mill. Euro zurückzuführen ist, hatte das Quartalsergebnis 2015 unter dem Sonderaufwand für den Bankenabwicklungsfonds gelitten. Der Quartalsgewinn lag leicht unter der Konsenserwartung von 804 Mill. Im gesamten Jahr 2016 hat die Bank mit 3,11 Mrd. Euro 14 % mehr als im Jahr davor verdient, und dies, obwohl Zinserträge und Provisionseinnahmen leicht sanken. Bankchef Carlo Messina bestätigte am Freitag, dass die Bank für 2016 insgesamt 3 Mrd. Euro ausschüttet. Damit hat Intesa Sanpaolo seit Publikation des Geschäftsplanes 2014 insgesamt 6,6 Mrd. Euro ausgezahlt. Das Ziel einer Dividendenausschüttung von 10 Mrd. Euro im Vierjahreszeitraum werde 2017 erreicht werden, versprach der Bankenchef. Demnach ist für das laufende Jahr nicht eine ursprünglich auf 4 Mrd. bezifferte Ausschüttung vorgesehen, sondern vielmehr Dividendenzahlungen über insgesamt nur 3,4 Mrd. Euro.Intesa Sanpaolo kam 2016 vor allem beim Abbau ausfallgefährdeter Kredite voran, deren Volumen sich um 6,3 Mrd. Euro verringerte. Bis 2019 will das Management die Problemkredite unter das Vorkrisenniveau drücken, wie Messina erklärte. Insgesamt verlieh die Bank im Jahresverlauf 48 Mrd. Euro Kredite an klein- und mittelständische Unternehmen. Das sind 40 % mehr als 2014. Erfreulich entwickelte sich das Geschäft im Wealth Management, auf welches der Bankchef in seinem Geschäftsplan 2014 bis 2017 den Fokus setzt. 2016 belief sich das verwaltete Vermögen auf 315 Mrd. Euro, das sind 11 Mrd. Euro mehr als im Jahr davor. Die Hälfte des gesamten Vorsteuergewinns von 5,4 Mrd. Euro 2016 entfällt aufs Wealth Management.Unterdessen hat der Verwaltungsrat beschlossen, die Beteiligung an der Banca d’Italia um 4,9 % auf 27,8 % zu reduzieren. Damit sichert sich Intesa einen Erlös von 366 Mill. Euro. Italiens Banken dürfen künftig nicht mehr als 3 % Anteile an der Zentralbank halten.