Die Kritik an dem neuen Angebot Bonify der Wirtschaftsauskunftei Schufa reißt nicht ab. Zu Wochenbeginn warnte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen vor deren Nutzung. Die Bonify-App der Schufa-Tochter Forteil bietet die Möglichkeit, sich kostenlos und online über die eigene Bonität beziehungsweise den so genannten Schufa-Basisscore zu informieren.

Die Verbraucherschützer in NRW monieren, dass für die Registrierung bei Bonify Kontodaten genutzt werden können. Zudem gab es Berichte über mögliche Sicherheitslücken.

Zur Nutzung der Bonitätsauskunft über Bonify ist eine Registrierung vonnöten, die entweder über den Personalausweis oder das Bankkonto möglich ist. Bonify erhält bei Letzerem Einblick in die Kontoumsätze. Die Verbraucherschützer meinen, dass damit entscheidende Daten eines Verbrauchers einsehbar sind: “Zwar darf die Schufa diese Daten aktuell noch nicht zur Bewertung der Kreditwürdigkeit nutzen, jedoch ist die größte Hürde durch die Hinterlegung der Kontodaten bereits genommen.” Die Nutzung der Kontodaten lässt sich indes jederzeit widerrufen und endet auch automatisch nach 90 Tagen.

Auf Anfrage erklärte die Schufa, dass bis Jahresende auch eine Registrierung per Konto möglich sein soll, ohne dass Kontoumsätze dazu ersichtlich sein müssen. Grundsätzlich empfehle man die Registrierung über den Personalausweis mit elektronischem Identifizierungsverfahren.

Der Schufa-Basisscore gibt eine Einschätzung über die Bonität mit einem Prozentwert zwischen 0 und 100 (Zahlungswahrscheinlichkeit) an. Dieser Wert lässt sich auch einmal im Jahr bei der Schufa kostenlos abfragen, was die Verbraucherschützer NRW weiterhin als den besseren Weg als Bonify empfehlen.