Versicherer Generali verdient mehr

Schadensparte legt zu - Verkaufspläne bekräftigt

Versicherer Generali verdient mehr

tkb Mailand – Italiens größter Versicherer hat im ersten Halbjahr sowohl den Nettogewinn als auch das operative Ergebnis im Vorjahresvergleich erhöht. Das operative Ergebnis der Assicurazioni Generali nahm um 4 % auf 2,59 Mrd. Euro, der Nettogewinn um 3,7 % auf 1,22 Mrd. Euro zu, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Damit übertrafen die Ergebnisse des Konzerns, der nach Allianz und Axa auf Rang 3 in Europa steht, die Analystenerwartungen, die einen Nettogewinn von durchschnittlich 1,15 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis von 2,50 Mrd. Euro auf dem Zettel hatten. Konzernchef Philippe Donnet sagte auf einer Pressekonferenz, der Konzern habe trotz der Niedrigzinspolitik optimale Ergebnisse erreicht und den Geschäftsplan erfüllt. Aktie im AufwindDie Schadensparte und Banca Generali haben zur Verbesserung der Ergebnisse beigetragen. Die Aktie legte bis Handelsschluss um 2,8 % auf 15,83 Euro zu. Derzeit kursieren Gerüchte, wonach die Investmentbank Mediobanca ihre Anteile von 13 % an dem Versicherer binnen zwei Jahren spürbar abbauen will. Die Großbank Unicredit will demnach wiederum Anteile an Mediobanca reduzieren. Donnet kommentierte die Gerüchte nicht. “Bereits heute sind Unicredit, Mediobanca und Generali drei voneinander unabhängige Unternehmen”, sagte er.Im ersten Halbjahr fielen die Beitragseinnahmen im Vorjahresvergleich um 0,8 % auf 36,6 Mrd. Euro. Während in der Lebensparte ein Rückgang von 0,5 Mrd. auf 25,3 Mrd. Euro verzeichnet wurde, legte das Beitragsaufkommen in der Schadensparte um 0,2 Mrd. auf 11,3 Mrd. Euro zu. Einzig in Frankreich stiegen auch die Beitragszahlungen in der Lebensparte, während sie in Deutschland mit 6,3 Mrd. Euro das Vorjahresniveau erreichten. Deutsche BeständeDonnet bestätigte, Assets der deutschen Lebensversicherungstochter abgeben zu wollen. Dies geschehe im Rahmen einer Neuorientierung und einer Modernisierung des Portfolios. Allerdings sagte er auch, dass Deutschland nach Italien der zweitwichtigste Markt für das Unternehmen sei. Generali wolle dort wachsen und keine Marktanteile verlieren. Mitte Juli war durchgesickert, dass die Generali den Verkauf der Bestände ins Auge fasst. Mögliche Käufer für die mehr als 44 Mrd. Euro schweren Kapitalanlagen wurden Insidern zufolge schon angesprochen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hat. Donnet will mit dem Verkauf von 13 bis 15 “nicht strategischen” Töchtern bis 2018 mindestens 1 Mrd. Euro erlösen.Das Assetmanagement soll wachsen, hieß es gestern weiter. “In Europa gibt es 4 000 Versicherungsunternehmen. Eine Vielzahl weisen eine kleine Struktur auf und können das Assetmanagement nicht in eigener Regie betreiben.” Generali zählt mit einem verwalteten Vermögen von 450 Mrd. Euro zu den wichtigsten Fondsgesellschaften im Land.Zur Diskussion steht auch, gemeinsam mit Unicredit eine Bankassurance-Gruppe in Osteuropa aufzubauen. “Wir haben bereits Kontakte dafür geknüpft”, so Donnet.