Halbjahresverlust

Volksbank von Bari schreibt rote Zahlen

Die 2020 mit staatlicher Hilfe gerettete Volksbank von Bari (Popolare di Bari) schreibt weiter rote Zahlen. Das von der Staatsbank Mediocredito Centrale (MCC) kontrollierte Institut weist für das erste Halbjahr einen Nettoverlust von 101 Mill. Euro...

Volksbank von Bari schreibt rote Zahlen

bl Mailand

Die 2020 mit staatlicher Hilfe gerettete Volksbank von Bari (Popolare di Bari) schreibt weiter rote Zahlen. Das von der Staatsbank Mediocredito Centrale (MCC) kontrollierte Institut weist für das erste Halbjahr einen Nettoverlust von 101 Mill. Euro aus, der vor allem mit Rückstellungen für Kredite und Abschreibungen begründet wird. Das Institut ist durch jahrzehntelange Misswirtschaft, Korruption und Vetternwirtschaft in Schieflage geraten und hat insgesamt Verluste von 1,6 Mrd. Euro angehäuft. Die Volksbank von Bari wurde 2020 von dem Einlagensicherungsfonds FITD der Privatbanken und dem Staat gerettet.

Immer wieder kommt in Italien die Diskussion auf, eine große Staatsbank aus der Popolare di Bari, der Genueser Krisenbank Carige und aus Teilen der mehrheitlich staatlichen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) zu bilden. Diese Forderungen kommen vor allem aus der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega und aus Süditalien. Experten wie Stefano Caselli, Bankenprofessor an der Mailänder Universität Bocconi, sehen das sehr kritisch. „Das würde das Problem des Südens nicht lösen und die Steuerzahler viel Geld kosten“, sagte er der Börsen-Zeitung.

Auch die Genueser Carige musste mit staatlicher Hilfe gerettet werden und wird zu 80% vom Einlagensicherungsfonds FITD kontrolliert, der sich aber von der Beteiligung trennen muss und will. Es gibt allerdings keine Interessenten für das Institut, das tiefrote Zahlen schreibt und in Rechtsstreitigkeiten verwickelt ist. Die gesunden Teile der MPS könnten an die HVB-Mutter Unicredit gehen, die an vielen Teilen der Bank, darunter offenbar auch den Geschäftsstellen in Süditalien, kein Interesse hat.