Genossenschaftsbanken

Volksbanken Kraichgau und Bruchsal auf Fusionskurs

Die Volksbank Kraichgau und die Volksbank Bruchsal-Bretten wollen fusionieren. Dadurch entstünde die viertgrößte Genossenschaftsbank in Baden-Württemberg.

Volksbanken Kraichgau und Bruchsal auf Fusionskurs

spe Stuttgart

Die Volksbank Kraichgau in Wiesloch und die Volksbank Bruchsal-Bretten steuern auf Fu­sionskurs. Wie beide Häuser mitteilten, befinden sich die Institute in Sondierungsgesprächen, um einen Zusammenschluss zu prüfen.

Durch die Fusion würde die neue Bank mit einem Geschäftsvolumen von rund 10 Mrd. Euro und 1200 Beschäftigten zu den 20 größten Genossenschaftsbanken in Deutschland zählen. Die vermutlich übernehmende Bank in Wiesloch kommt auf ein Geschäftsvolumen von 6,3 Mrd. Euro, während Bruchsal-Bretten 3,3 Mrd. Euro (beide Angaben von 2021) auf die Waage bringt. Innerhalb der Volks- und Raiffeisenbanken von Baden-Württemberg käme das fusionierte Institut auf Rang 4.

Am Anfang der Gespräche

Die beiden Häuser stünden zwar noch ganz am Anfang der Gespräche. Man könne aber bereits heute sagen, dass man ähnliche Geschäftsmodelle und eine gleiche genossenschaftliche Wertebasis habe, wird Roland Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bruchsal-Bretten, in der Mitteilung zitiert. Erst zum November 2021 war die Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt unter das Dach der Volksbank Kraichgau geschlüpft. Im Juni 2021 hatte die Volksbank Bruchsal-Bretten mit der Volksbank Sutensee/Weingarten fusioniert. Mit der jüngsten Ankündigung dreht sich das Fusionskarussell unter den Genossenschaftsbanken weiter. So stehen unter den 144 (2021) Volks- und Raiffeisenbanken im Südwesten fünf Zusammenschlüsse an, die rückwirkend zum 1. Januar 2022 umgesetzt werden sollen. Für 2023 sind bereits drei weitere Fusionsvorhaben in der Pipeline.

Wie wichtig es ist, einen Zusammenschluss unter Genobanken sorgfältig auszuloten und zu planen, machten in diesem Jahr bereits vier gescheiterte größere Fusionsversuche in Baden-Württemberg deutlich. So waren die Zusammenschlüsse der Institute von Sindelfingen/Böblingen mit Leonberg-Strohgäu ebenso geplatzt wie eine Liaison von Villingen-Schwenningen und Rhein-Wehra. Außerdem versagten sich die Institute Neckartal und Heidelberg sowie VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall mit der Raiffeisenbank Hohenloher Land das Jawort. Zum Teil sollen dabei persönliche Aversionen eine Rolle gespielt haben.

Auf gutem Wege ist indessen der Zusammenschluss der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden und der VR Bank Enz plus im badischen Remchingen, dem sich auch die Volksbank Pforzheim angeschlossen hat. Zum 4. Oktober entsteht damit unter dem Namen „Volksbank pur“ mit einer Bilanzsumme von 11 Mrd. Euro die größte ihrer Art im Ländle.

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